Bleiben die Niners bei den Redskins in der Erfolgsspur?
Die San Francisco 49ers bestreiten am Sonntag, den 20. Oktober 2019, das nächste Auswärtsspiel bei den Washington Redskins. Für das Team von Head Coach Kyle Shanahan ist es am siebten Spieltag bereits das vierte Auswärtsspiel und nun auch schon die dritte Begegnung in der Eastern Time Zone. Die Teams gehen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen in die Partie, während die 49ers mit 5-0 so gut wie seit 1990 nicht mehr gestartet sind, gewannen die Hauptstädter vergangene Woche bei den Miami Dolphins nach der Entlassung von Jay Gruden die erste Saisonbegegnung.
Schauen wir vor der Partie des siebten Spieltags der NFL, die um 19:00 Uhr deutscher Zeit im FedExField beginnt, auf die Situation bei den Redskins, mögliche entscheidende Matchup zwischen Spielern und Units und auf die All-Time Series zwischen den beiden Franchises.
SITUATION BEI DEN REDSKINS:
Den Saisonstart hatte sich das Team von Owner Daniel Snyder sicher anders vorgestellt. Bei den Redskins zog sich der Hold Out von Left Tackle Trent Williams, der unter anderem die Redskins Ärzte wegen angeblich falscher Behandlung anging, nicht nur durch die Vorbereitung, sondern nun auch durch die Spielzeit. Darüber hinaus musste der letztjährige Second Round Darrius Guice nach erneuten Problemen am Knie auf die Injured Reserve List gesetzt werden. Der Running Back, den man von der LSU draftete, verpasste seine Rookie Saison aufgrund eines Kreuzbandrisses. Von den 17 Operationen die Quarterback Alex Smith nach der Horrorverletzung aus Week 11 der vergangenen Saison (Schien- und Wadenbeinbruch gegen die Houston Texans) über sich ergehen lassen musste, gehen dann auch die Probleme der Redskins auf der Quarterback aus. Via Trade holte man Case Keenum von den Denver Broncos, der nach seiner herausragenden Saison bei den Minnesota Vikings 2017 in Denver komplett enttäuschte, weil auch Colt McCoy verletzt in die neue Saison ging. Dazu wählte man im Draft an der 15. Position in der ersten Runde Dwayne Haskins von den Ohio State Buckeyes.
Head Coach Jay Gruden ging mit Case Keenum under Center in die Saison und zu Beginn sah man ersten Spieltag gegen die Philadelphia Eagles recht gut aus, verlor dann aber am Ende mit 27:32. Gegen die Dallas Cowboys (21:31) und Chicago Bears (15:31) verlor man vor heimischem Publikum und auch im Divisionsduell gegen die New York Giants mit Rookie Quarterback Daniel Jones sah man kein Land (3:24). Die fünfte Niederlage gegen die New England Patriots kostete Jay Gruden den Job.
Für ihn übernimmt der bisherige Assistant Head Coach und Offensive Line Coach Bill Callahan als Interims Head Coach. Interessanterweise war Callahan bereits einmal zuvor Head Coach in der NFL. Er beerbte Jon Gruden nach seinem Wechsel von den Oakland Raiders zu den Tampa Bay Buccaneers. Unter Callahan fuhr man den Saisonerfolg bei den Miami Dolphins mit 17:16 ein, nachdem die Dolphins kurz vor dem Ende eine Two-Pint-Conversion nicht verwerten konnten.
PASS RUSH VS. QUARTERBACK CASE KEENUM
Die San Francisco 49ers gehen gerade auf der defensiven Seite des Balls mit breiter Brust in die Partie. Die Defense von Coordinator Robert Saleh ließ in den bisherigen Partien lediglich 150 Passing Yards pro Spiel zu (Nr. 1), während die Redskins auch nur 205 Passing Yards erzielten. Quarterback Case Keenum brachte 105 von 160 Pässen für 1.136 Yards und neun Touchdowns bei vier Interceptions an den Mann.
Sein Problem steht mit der Offensive Line und einem schwachen Receiver Corps, welches durch die Ausfälle der Tight Ends Jordan Reed und Vernon Davis weiter geschwächt wird, direkt vor ihm. Die Offensive Line mit den Tackles Donald Penn (PFF Grade von 57,1) und Morgan Moses (56,6) und der Interior Line um Center Chase Roullier 67,0) und die Guards Ereck Flowers (56,6) und Brandon Scherff (80,7) hat bisher 79 Total Pressures und 15 Sacks abgegeben. Tackle Morgen Moses „führt“ die Statistik mit 19 zugelassen Pressures vor Ereck Flowers und Donald Penn mit 13 und 11 zugelassenen Pressures an.
Diese Offensive Line trifft auf die Unit von Coach Kris Kocurek. Die Niners produzierten laut Pro Football Focus bereits 113 Total Pressures inklusive 20 Sacks. Die Front Four der Niners bestehend aus Nick Bosa (30 Total Pressures), Dee Ford (17), Arik Armstead (17) und DeForest Buckner (16) sowie den Rotationsspielern Ronald Blair (8) und Solomon Thomas (7) sind derzeit eine der besten Units in der Liga. Bei dieser Line der Redskins dürfte Case Keenum den Platz nicht mit einem sauberen Trikot verlassen.
Das Receiver Corps der Redskins wird angeführt von Rookie Terry McLaurin, der bisher 23 Receptions für 408 Yards und fünf Touchdowns erzielen konnte. Dahinter folgen Paul Richardson (20/163/2) und Trey Quinn (20/1351). Zweitbester Receiver im Team ist Running Back Chris Thompson mit 276 Yards und 27 Receptions aus 38 Targets. Richard Sherman, Emmanuel Moseley und K’Waun Williams spielen bisher eine sehr gute Saison und zeigen sich extrem verbessert. Auch hier sollten die 49ers einen Vorteil auf ihrer Seite haben.
RUSHING DEFENSE VS. RUNNING BACK ADRIAN PETERSON
Bill Callahan wir vermehrt auf das Laufspiel setzen wollen, aber es gehen ihm die Running Backs aus. Darrius Guice ist auf der Injured Reserve List und Chris Thompson kann mit einer Zehenverletzung nicht auflaufen. Aus diesem Grund werden es die Veterans mit Adrian Peterson und Wendell Smallwood richten müssen. Adrian Peterson kommt in fünf Begegnungen auf 226 Yards mit 63 Carries und erlief einen Touchdown. Smallwood spielte bisher eher eine untergeordnete Rolle mit 35 Yards aus acht Attempts und auch im Passing Game fiel er nicht sonderlich auf (23 Yards bei drei Receptions). Beim ersten Saisonerfolg bei den Miami Dolphins erlief Peterson mit 23 Carries 118 Rushing Yards und fing sogar noch zwei Pässe für 18 Yards. Neben Wide Receiver McLaurin, der mit 100 Receiving Yards und zwei Touchdowns glänzte, war Peterson der Schlüssel zum Sieg.
Die 49ers lassen im Schnitt bisher 87 Rushing Yards per Game zu und liegen damit auch dem sechsten Platz der NFL. Die Hauptstädter liegen mit 81 erzielten Rushing Yards pro Spiel auf dem 25. Platz ligaweit. Die Rams überraschten die 49ers im ersten Drive mit sieben Laufspielzügen in Serie, aber nach diesem Drive ließ die Defensive Line in Zusammenarbeit mit den Linebackern und Safeties (ein schöner Stop von Jaquiski Tartt) nichts mehr anbrennen. Vier Turnover on Downs inklusive eines Goal Line Stands sprechen eine deutliche Sprache. Hier glänzt von Woche zu Woche Kwon Alexander mit guten Instinkten und starkem Tackling.
RUSHING OFFENSE VS. DEFENSIVE LINE
Die 49ers erlaufen pro Spiel durchschnittlich 179 Yards pro Spiel und man hat damit die zweitbeste Rushing Offense er Liga. Dagegen lassen die Washington um die Defensive Line bestehend aus Matt Ioannidis, Daron Payne und Jonathan Allen pro Spiel 134 Yards zu und liegen damit ziemlich am Ende der Liga (28. Rang).
Matt Breida und Tevin Coleman teilen sich nach der Rückkehr von Coleman die Carries, obwohl sich die Waagschale zugunsten von Coleman verschiebt (Coleman gegen die Rams 18 Carries für 45 Yards und zwei Touchdowns, Breida mit 13 Carries für 36 Yards; Coleman gegen die Browns mit 16 Carries für 97 Yards und einen Touchdown und Breida mit elf Carries für 114 Yards und einen Touchdown). Auf die Saison gesehen liegt Breida mit 376 Rushing Yards und durchschnittlich 5,8 Yards pro Carry deutlich vor Coleman (165 Yards mit durchschnittlich 4,1 pro Lauf), aber Coleman hat auch zweieinhalb Spiele verpasst.
Coleman und vielleicht auch Breida dürften gegen Washington auch vermehrt ins Passspiel eingebunden werden. Deebo Samuel fällt verletzt aus. Mal abwarten, was sich Head Coach Kyle Shanahan wieder hat einfallen lassen. Jeff Wilson dürfte auch wieder zum Einsatz kommen.
PROTECT THE BALL
Bisher haben die 49ers selbst zehn Turnover verursacht, davon waren fünf Interceptions. Die Gegner konnten aufgrund der starken Defensivleistung bisher noch kein großes Kapital daraus schlagen und erzielten daraus bislang nur 13 Punkte (ein Touchdown und zwei Field Goals).
Dagegen zeigten sich 49ers sehr effektiv beim Ausnutzen gegnerischen Ballverlusten. Man erzielte bisher 147 Punkte. 49 davon resultierten aus zwölf Takeaways. Sprich ein Drittel aller erzielten Punkte entstanden aus Turnovern. Die Niners wären gut beraten, wenn man der Ballkontrolle und Sicherheit mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Es gilt Fumbles und Interceptions zu vermeiden!
REFEREE CLETE BLAKEMEN
Das Spiel zwischen den Redskins und den 49ers wird von Whitehead Clete Blakemen und seiner Crew geleitet. Zuletzt sorgte diese Referee Crew für merkwürdige Entscheidungen im Monday Night Football zwischen den Green Bay Packers und Detroit Lions. Beide Mannschaften täten gut daran den Schiedsrichtern keine Möglichkeit der Einflussnahme auf das Spiel zu geben. Das Schiedsrichtergespann um Blakemen ist kein gutes Omen für die 49ers, denn seit 2010 verlor man von sieben Partien fünf, spielte einmal Remis und gewann nur eine Partie.
HISTORIE:
Im ewigen Vergleich zwischen diesen beiden Franchises führen die San Francisco 49er mit 20 Siegen bei einem Remis und elf Niederlagen.
Von den letzten fünf Partien gewannen die 49ers gleich vier gegen den Redskins, die aber die letzte Begegnung in der Saison 2017 mit 26:24 für sich entscheiden konnten.
2 thoughts on “Bleiben die Niners bei den Redskins in der Erfolgsspur?”
Comments are closed.