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3. Oktober 2024

49ers Germany

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Beyond the Horizon 37 – Draft Special: Safeties

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In den ersten drei Ausgaben des Draft Specials von Beyond the Horizon haben wir uns mit den Offensive Linern, Linebackern und Tight Ends der Draftklasse von 2020 befasst. Wir freuen uns sehr über die Teilnahme und Expertise von Jan Weckwerth vom Triple Option Blog, Christian Schimmel von DerDraft.de, Peter Schindler vom Student Section Podcast und Julian Barsch, der Gastgeber des Saturday Kickoff Podcast ist.  Unsere vier deutschsprachigen Experten, die sich viel mit College Football auseinandersetzen und ihr Wissen in Blogs und Podcasts teilen, haben uns ihre Top Prospects und Sleeper mit auf den Weg gegeben.

Heute schauen wir auf die Safeties

Die Safeties sind die Positionsgruppe, die wir in der vierten Episode des Draft Specials mit unseren Experten beleuchten. Christian Schimmel von derdraft.de setzt heute einmal aus, denn an der Draft Cast zu den Safeties wird aktuell noch gearbeitet. Dafür bringen wir ein Top Prospect sowie einen Sleeper mit in die Betrachtung. Letztes Jahr wurde mit Jonathan Abrams (Mississippi State) von den Raiders nur ein Safety in der ersten Runde ausgewählt. Dafür folgten dann in der zweiten Runde gleich vier: Marquise Blair (Utah) zu den Seattle Seahawks, die Los Angeles Chargers wählten Nasir Adderley (Delaware), Taylor Rapp (Washington) zog es auch in die City of Angels, aber zu den Los Angeles Rams und Juan Thornhill (Virginia) kam zu den Kansas City Chiefs.  

Schaut man sich die Big Boards der großen Analysten aus den Vereinigten Staaten an, stehen für die erste Runde zumeist nur ein oder maximal zwei Namen auf dem Zettel. Hierbei handelt es sich mit Xavier McKinney (Alabama) und Grant Delpit vom National Champion LSU um zwei Spieler von zwei absoluten Power Houses des College Footballs. Die Draftboards hoch klettert in den letzten Wochen Antoine Winfield Jr. (Minnesota). Mal schauen, welche Spieler unsere Experten ausgewählt haben. Viel Spaß!

TOP PROSPECT SAFETY

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: XAVIER McKINNEY (ALABAMA)

Vorab: Ich schätze diese Safety-Klasse wesentlich höher ein als die meisten und sehe mindestens drei ganz starke Prospects, die in die erste Runde gehören. Meine Wahl fällt hier auf Xavier McKinney von Alabama, der enorm vielseitig einsetzbar ist. McKinney hat als Strong Safety und STAR in Nick Sabans Defense gespielt und war in diesen Rollen so ein wenig die Light-Version von Minkah Fitzpatrick.

Egal, ob als tiefer Safety, in der Box oder im Slot: Er zeichnet sich durch hohe Spielintelligenz aus und kann so sehr schnell auf das jeweilige Play der Offense reagieren. Dabei bleibt er stets diszipliniert, nimmt wenig falsche Schritte und ist ein technisch sauberer und sehr sicherer Tackler mit gutem Footwork und Körperpositionierung. Ich mag ihn in Zone Coverage, wo er gute Awareness zeigt und mir schnellen Breaks auf Ball oder Receiver glänzt. Im Laufspiel und bei Screens kann er sich für einen Safety auch relativ gut von Blocks lösen und kann daher schwer aus dem Play genommen werden. Zudem ist er kein ungefährlicher Blitzer, der in der Regel gute Rush Lanes zum QB wählt.

McKinney ist nicht der sensationelle Athlet und könnte gegen wendige NFL-Receiver in Man Coverage Probleme bekommen. Sein Backpedal und seine Richtungsänderungen sind nicht ganz so flüssig. Viele seiner kleineren Schwächen kann er jedoch mit seinem Football IQ und seiner Antizipation lösen. Für mich ein Kandidat auf einen Starterposten im Rookie-Jahr.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: GRANT DELPIT (LSU)

Die 2019er-Saison war nicht das, was vielen von ihm erwartet haben. Delpit ist mit vielen Vorschusslorbeeren in seine Junior-Saison gegangen und konnte sie nach Meinung der meisten Experten nicht erfüllen, zumindest was seine individuelle Performance angeht. Dennoch gewann er den Jim Thorpe Award für den besten DB landesweit. Wie passt das zusammen? Delpit ist ein unfassbar großes Talent auf seiner Position. Er kombiniert einen hohen Football-IQ mit einem riesigen Coverage-Radius und einer überzeugenden Execution. Er ist ein Playmaker vor dem Herrn. Seine Flexibilität zeigte auch ab und an als quasi Pass-Rusher an der Line of Scrimmage. Er wirkt allerdings noch etwas übermütig und seine Tacklings müssen noch gezielter werden, aber ansonsten spricht viel dafür, dass er als Top-Safety in Runde 1 gedraftet wird.

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: GRANT DELPIT (LSU)

Als Nummer eins Safety habe ich Grant Delpit (dieser befindet sich aber auch praktisch auf einem Level mit Xavier McKinney). Delpit gewann mit LSU die National Championship und war vor 2019 noch ein klarer Top 10 Kandidat. In 2018 hatte er einen Schlüsselbeinbruch, was einer der Gründe sein kann, warum sein Tackling in 2019 sehr inkonstant und deutlich schwächer war. Dies ist auch der Grund, warum er auf vielen Boards enorm gefallen ist. Ich sehe ihn aber trotzdem als einen tollen und vielseitigen Safety, der vor allem als Single-high Spieler dominieren kann.

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Durch eine tolle Athletik gepaart mit hervorragenden Instinkten entwickelt er eine Range, die kein anderer Safety in dieser Draft Class mitbringt. Er ist aber nicht nur ein sogenannter Sideline-to-Sideline-Spieler, sondern bringt auch die Agilität auf kleinem Raum mit. Außerdem sind noch seine Ball Skills zu nennen, denn mit acht Interceptions in seiner Karriere war er auch dort sehr erfolgreich. Trotz seiner Tackling-Probleme ist Grant Delpit für mich ein klarer Top 20-Spieler.

FRANK HÖHLE – 49ERS GERMANY: ANTOINE WINFIELD JR. (MINNESOTA)

Antoine Winfield spielte am College für die Minnesota Golden Gophers und ist der Sohn des ehemaligen NFL Pro Bowl Cornerbacks Antoine Winfield. Winfield Jr. startete zwei Spielzeiten für Gophers und wurde für das First Team All-America für die Saison 2019 nominiert. Er sammelte 88 Tackles, drei Sacks und führte die Conference mit sieben Interceptions an. Winfield ist ein athletischer, instinktiv spielender Defensiver Back, der das Play schnell lesen kann und diszipliniert seine Aufgaben erfüllt. Winfield spielt aggressiv, setzt seine Hände gut ein und arbeitet auch hart gegen den Lauf und beendet das Tackling.

Mangelnde Größe wird für ein bei einigen Teams ein Problem sein. Außerdem ist seine Einsatzfähigkeit ein Problem, denn er hat vor 2019 nur acht Spiele absolviert. Winfields Produktion war in der vergangenen Saison außergewöhnlich gut, und er ist mehr als nur ein opportunistischer Defensivspieler, er ist ein guter Football Player mit Instinkt und Ballskills. Seine Größen und Verletzungsanfälligkeit werden seinen Draftstock drücken. Aber wie sein Vater kann er ein sehr konkurrenzfähiger Defensive Back mit einer glänzenden NFL-Zukunft werden.

SLEEPER SAFETY

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: JEREMY CHINN (SOUTHERN ILLINOIS)

Mein Sleeper ist eigentlich kein Sleeper mehr, aber ich möchte an dieser Stelle unbedingt Jeremy Chinn nennen. Das Smallschool-Prospect von Southern Illinois hat mir mit der Zeit immer besser gefallen. Als vielseitiger Safety bringt er eine tolle Länge (6-3), gute Athletik und Ball Skills mit. Gerade als Cover-Safety ist er wirklich sehr spannend, man darf ihn aber nicht unterschätzen. Er kann definitiv mal in die Box kommen und wirklich harte Tackles austeilen. Arbeiten muss Chinn noch an seinen Instinkten und der Entscheidungsfreudigkeit. Er reagiert noch zu oft auf Fakes und verschwendet Schritte im Pursuit, da er seinen Augen noch nicht genug zu trauen scheint. Jeremy Chinn bringt viele spannende Fähigkeiten mit, ist für mich aber vor allem ein Pick mit enorm viel Potential.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: K’VON WALLACE (CLEMSON)

Wallace wurde wesentlich häufiger als Slot-CB eingesetzt, jedoch gilt er nominell als Safety. Für einen Safety ist er allerdings etwas kleingewachsen. Er ist ein sehr variabel einsetzbarer Spieler, der mich weitestgehend als Tackler überzeugt hat. Auch in Pass-Coverage hat er seine Stärken und ist sehr konstant. Als letzte Absicherung ist eher ein Risiko, da er nicht mit dem Speed von besonders schnellen Wide Receivern mithalten kann. Im Fiesta Bowl sah gerade im Open Field gegen J.K. Dobbins ziemlich verloren aus. Aufgrund seiner Variabilität ist er für mich ein Kandidat für Tag 2 im NFL-Draft

JAN WECKWERT – TRIPLE OPTION BLOG: KENNY ROBINSON (WEST VIRGIANA / XFL)

Einer der interessantesten Fälle der gesamten Draftklasse ist Kenny Robinson, der nun der ersten Spieler sein könnte, der aus der XFL gedraftet werden könnte. Der hat mir vorletzte Saison bei West Virginia richtig viel Spaß gemacht. Robinson ist ein athletischer Centerfielder-Safety mit toller Range, exzellenten Ball Skills und ganz starken Händen. 2018 gelangen ihm mehrere echte Highlight-Interceptions, die keineswegs einfach nur überworfene Pässe über die Mitte waren. Spielt im Run Support wesentlich physischer, als seine Statur aussagt, kommt schnell Downhill und tacklet hart. Doch dabei agiert er oft noch undiszipliniert und verpasste einige Tackles zu viel aufgrund schlechter Angles oder Technik. Seine Off-Field-Probleme erscheinen mir im Vergleich mit anderen Prospects ein wenig übertrieben. Für die XFL und damit für einen schnelleren Verdienst entschied er sich ja letztlich wegen seiner krebskranken Mutter. Robinson könnte nebenbei ein Wegbereiter für die weitere Entwicklung zwischen College und NFL werden…

FRANK HÖHLE – 49ERS GERMANY: KYLE DUGGAR (LENOIR-RHYNE)

Kyle Dugger war eine Sensation der Division II, wo er eine physische Präsenz in der Defense war und starke Stats sammelte. In der Division II wurde er zum Defensive Player of the Year gewählt. Darüber hinaus spielte er auch als Returner und Running Back. Als Punt-Returner erzielte Dugger sechs Touchdowns in seiner Karriere. Es ist eine Freude, Dugger dabei zuzusehen, wie er „Downhill“ fliegt und physische Tackles setzt. Seine Athletik zeigt sich auch in der Coverage, in der er seine hervorragende Reichweite und seine Ballfähigkeiten unter Beweis stellt. Davon abgesehen hat Dugger in der NFL einen großen Sprung vor sich.

Auf College-Niveau zeigte Dugger nicht die Fähigkeiten ein Spiel zu lesen und Situationen voraussehen zu können, sondern er war eher ein reaktiver Verteidiger, der aufgrund seiner überlegenen körperlichen Fähigkeiten auf dem Footballfeld damit Plays machte. Es gibt zwar keine physischen Einschränkungen, wenn man ihn für die NFL prognostiziert, aber die mentale Komponente und die Konstanz seiner Technik werden erforderlich sein, damit er seine beste Leistung abrufen kann. Bei Dugger stellt sich die Frage, auf welcher Position er in der NFL landen könnte. Strong Safety war zumeist seine Rolle im College. In der NFL könnte er als Weak-Side Linebacker eingesetzt werden. In den Special Teams sollte er aufgrund seiner Fähigkeiten zunächst ein zuhause finden, bis der Coaching Staff herausfindet, wo man ihn am besten in der Defense einsetzen kann.

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