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28. März 2024

49ers Germany

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Beyond the Horizon 38 – Draft Special: Running Backs

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Halbzeit beim Draft Special von Beyond the Horizon! Heute geht es um die Positionsgruppe der Running Backs. In den ersten vier Ausgaben haben wir uns mit den Offensive Linern, Linebackern und Tight Ends sowie Safeties der Draftklasse von 2020 befasst. Wir freuen uns sehr über die Teilnahme und Expertise von Jan Weckwerth vom Triple Option Blog, Christian Schimmel von DerDraft.de, Peter Schindler vom Student Section Podcast und Julian Barsch, der Gastgeber des Saturday Kickoff Podcast ist.  Unsere vier deutschsprachigen Experten, die sich viel mit College Football auseinandersetzen und ihr Wissen in Blogs und Podcasts teilen, haben uns ihre Top Prospects und Sleeper mit auf den Weg gegeben.

Im Draft 2019 nur ein RB in Runde 1 ausgewählt

Die Running Backs beschäftigen in dieser Ausgabe nur drei unser vier Experten. Christian Schimmel von derdraft.de setzt heute einmal aus, denn an der Draft Cast zu den Running Backs wird aktuell noch gearbeitet und dieser Veröffentlichung werden wir nicht vorgreifen. Dafür bringen wir ein Top Prospect sowie einen Sleeper mit in die Betrachtung.

Im Draft 2019 wurde mit Josh Jacobs (Alabama) nur ein Running Back in der ersten Runde ausgewählt. Die Raiders sicherten sich Jacobs mit dem 24. Pick Overall. Mit Miles Sanders (Penn State) wurde auch nur ein Running Back von den Philadelphia Eagles in der zweiten Runde ausgewählt. Dafür gingen in der dritten Runde gleich vier Running Backs vom Board. Darrell Henderson (Memphis) ging zu den Rams, David Montgomery (Iowa State) zu den Chicago Bears, Devin Singletary (Florida Atlantic) angelten sich die Buffalo Bills und Damien Harris (Alabama) sicherten sich die New England Patriots.

Wenn man sich die Running Back Draft Klasse von 2020 anschaut, findet man einen oder manchmal auch keinen Running Back in der ersten Runde. Auch sind sich die Analysten nicht unbedingt einig, wer denn das vielversprechendste Talent als Ballträger sein soll. Mal schauen, welche Running Backs unsere drei Experten präferieren. Viel Spaß!

TOP PROSPECT RUNNING BACK

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: D’ANDRE SWIFT (GEORGIA)

Ich mag die RB-Klasse insgesamt mehr als die meisten Analysten – und dennoch sticht D’Andre Swift von Georgia nochmal ein wenig heraus, da er meiner Ansicht am ehesten das Komplettpaket darstellt. Swift ist ein kleiner, kräftig gebauter Runner mit ausreichend Speed, doch seine größten Stärken sind seine Vision sowie seine Moves und Cuts, die er nicht nur im offenen Feld, sondern auch in der Hole, also „in traffic“ ansatzlos einsetzen kann. Und dieses Arsenal kann sich wirklich sehen lassen: Seine Jump Cuts, Stutter Steps, Shake&Bake und Spin Moves sind herausragend. Die Beschleunigung nach den Cuts gefällt mir sehr, auch nach komplexeren Moves orientiert er sich schnell wieder Downfield.

Aufgrund seiner Wendigkeit und seiner Fußarbeit ist er schwer zu stellen, verfügt darüber hinaus über die Kraft und den Leg Drive, den Gegner mal ein paar Yards mitzuziehen. Swift kann Receiver-Routen laufen und hat sichere Hände, ist also nicht nur für Dump Off-Pässe zu gebrauchen. Wenngleich es noch nicht seine größte Stärke ist, hat Swift bessere Ansätze im Passblock gezeigt als die anderen Top-Prospects. Swift muss vielleicht noch etwas entschlossener die Lücke suchen, und NFL-Defendern wird er seltener davonlaufen können. Zudem laborierte er im Laufe seiner College-Karriere an ein paar kleineren Verletzungen. Insgesamt konnte Swift bei Georgia in einer relativ NFL-nahen Offense Erfahrung sammeln und sollte vom ersten Spieltag an Einsätze bekommen.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: D’ANDRE SWIFT (GEORGIA)

Swift ist der qualitativ funktionalste Running Back der diesjährigen Draftklasse. Mir gefällt sein Talent als Pass Catcher, was in der „modernen“ NFL eine immer größere Rolle spielt. Dabei sind sowohl Route Running als auch seine Hände sehr gut. In Georgias Offense, die dem Gros der NFL-Offenses sehr nah ist, konnte er natürlich auch seine Qualitäten als Runner zeigen. Er zeigte dabei immer wieder eine sehr gute Vision und konnte dabei auch häufig durch seine Physis überzeugen. Er muss allerdings aufpassen, dass ihm dieses physische Laufspiel auf dem Pro-Level nicht zum Verhängnis wird, denn Verletzung wären nur so eine Frage der Zeit. Ein Erstrundenpick halte ich bei Running Backs generell für fragwürdig, aber ich gehe davon aus, dass es Teams gibt, die es anders sehen. Ich tippe auf einen Pick früh an Tag 2.

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JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: CLYDE EDWARDS-HELAIRE (LSU)

LSU Running Back Clyde Edwards-Helaire ist ein unglaublich spannender Spieler, der mir persönlich sehr viel Spaß bereitet hat. Als Runner ist er enorm geduldig, hat eine fantastische Vision, sowie Kontakt-Balance. Er benötigt kaum Anlauf, sondern analysiert die Situation schnell und falls die richtige Lücke nicht direkt vor ihm liegt, nutzt er seinen Jump Cut, mit dem er sich explosiv auf kleinem Raum lateral bewegen kann. Zwar geht ihm der Speed auf längerem Weg ab, dies braucht er aber auch überhaupt nicht, um erfolgreich zu sein. Als Receiver bringt CEH ebenfalls ein gutes Paket mit. Er läuft verschiedene Routen sehr sicher, wobei gerade die Angle-Route zu seinen Spezialitäten gehört Außerdem besitzt er sichere Fanghände und kann Bälle auch außerhalb seines Frames einholen. Sicherlich bringt er nicht das Gardemaß für einen Receiver mit, ich traue ihm dennoch zu, 60-70 Bälle pro Saison zu fangen. 

FRANK HÖHLE – 49ERS GERMANY: JONATHAN TAYLOR (WISCONSIN BADGERS)

Wer es bei einem Running Back eher traditionell mag und Freude an Spielern wie einem Derrick Henry (Tennessee Titans) hat, sollte an Running Back Jonathan Taylor von den Wisconsin Badgers seine helle Freude haben. Seine Zahlen bei den Badgers, hinter einer zugegebenermaßen starken Offensiv Line sind makellos: 6.174 Rushing Yards und 50 Rushing Touchdowns in drei Spielzeiten suchen seines gleichen. Über seine College Laufbahn schaffte er 6,7 Yards pro Lauf. So stark wie Taylor im Running Game ist, so schwach ist er bisher im Passspiel. Beim Passangriff würde er bei Wisconsin kaum eingesetzt und kam auch nicht großartig über Dump Off Pässe hinaus.

Taylor besticht durch Balance, Agilität und Power. Dazu ist er ein geduldiger Runner mit guter Vision und erinnert ein wenig an DeMarco Murray. Taylor ist in Yards after Contact ein regelrechtes Monster. 2019 erlief er 1.257 Yards after Contact. Im Passing Game wird er sicher limitiert bleiben und deswegen er nicht der erste Running Back sein, der vom Board geht.   

SLEEPER RUNNING BACK

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: J.J. TAYLOR (ARIZONA STATE)

Einer meiner Lieblingsspieler im gesamten Draft ist J.J. Taylor von Arizona. Er sieht definitiv nicht aus, wie der typische NFL Running Back, da er nur 5-5 groß ist. Damit wird er nie eine Rolle als Nr. 1 Back für ein Team übernehmen können. Dennoch bringt er eine tolle Explosivität mit und läuft extrem aggressiv. Vor allem gefällt er mir aber als Gadget-Spieler und Receiving Back. Er beweist auf Tape so einige Male, dass er ein toller Route Runner ist, der Linebacker in Coverage ganz alt aussehen lässt. Ob man jetzt an ihn glaubt oder nicht, jeder sollte sich zumindest seine Highlights angeschaut haben, denn die machen einfach mal richtig Spaß!

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PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: DARIUS ANDERSON (TCU)

Anderson zeichnet sich durch eine unfassbare Beschleunigung aus. Ich mag seine Aggressivität seines Laufspiels und generell seine Explosivität. Was natürlich schnell auffällt, ist seine vergleichsweise geringe Production. Er hat im Laufe der 2019er-Saison relativ schnell nach. Dennoch bringt er ein ziemlich gutes, wenn auch ausbaufähiges Skill-Set mit und ich traue ihm definitiv zu ein Running Back für alle drei Downs in der NFL zu sein. Mein Tipp für den Draft: Runde 5 oder 6.

JAN WECKWERT – TRIPLE OPTION BLOG: ANTONIO GIBSON (MEMPHIS)

Vorab: Ich sehe Gibson eher als WR-Prospect, doch da er Pre-Draft gemeinhin unter RB firmiert (und ich so später noch einen weiteren WR-Sleeper unterbringen kann), gruppiere ich ihn ausnahmsweise Mal um. Gibson ist übrigens ein Spieler, den ich dir in meinem längeren Interview eurer „Beyond the Horizon“-Reihe als tiefen Sleeper nannte, der zu der Zeit noch auf keiner der gängigen Draftlisten auftauchte.

Das hat sich mittlerweile glücklicherweise geändert. Gibson ist ein JUCO-Transfer, der bei den Tigers zunächst nur WR spielte, doch war er bei einigen eingestreuten Jet Sweeps und Endarounds so erfolgreich, dass er kurzerhand zu einem RB/WR-Hybrid umfunktioniert wurde. Gibson ist sicherlich noch ein roher Prospect, aber ein absoluter physischer Freak: nicht nur sein Körperbau von fast 230 Pounds plus 4.3er Speed, sondern vor allem seine geniale Contact Balance. Yards after Catch und Yards in Space sind seine größte Stärke aufgrund der sensationellen Kombination aus Balance, Speed, Burst und Vision, dazu kann er erstklassige Cuts setzen.

Der Release auf Routes sowohl von der WR-Position als auch aus dem Backfield (extrem gefährliche Wheel Route) ist ziemlich dynamisch, das Route Running selbst braucht allerdings noch Feinheiten. Er hat zwar noch keine natürlichen, aber doch relativ sichere Hände. Gibson läuft entschlossen und wenig zögerlich, mit seinem Skillset ist er darüber hinaus ein herausragender Kick Returner. Kurzum: Ein enorm spannender und ungewöhnlicher Prospect, der allerdings unbedingt einen kreativen OC benötigt, sonst kann er genauso gut in 2-3 Jahren raus aus der Liga sein.

Wer einen etwas klassischeren RB-Sleeper bevorzugt, dem lege ich Joshua Kelley von UCLA nahe, der meiner Ansicht nach früher gepickt werden könnte, als er momentan auf den meisten Seiten gehandelt wird. Wer auf ordentlich Speed steht, sollte sich Darrynton Evans von App State etwas genauer betrachten.

FRANK HÖHLE – 49ERS GERMANY: KE’SHAWN VAUGHN (VANDERBILT)

Ke`Shaun Vaughn spielte ganze vier Jahre am College. Zunächst zwei Jahre bei Illinois, bevor er 2017 in die SEC zu Vanderbilt transferierte und ein Jahr aussetzen musste. Bei den Commodores schaffte er trotz einer unterdurchschnittlichen Offensive Line zwei Season mit mehr als 1.000 Rushing Yards und 21 Touchdowns in zwei Spielzeiten. Vaughn ist ein One-Cut Runner und wird in einem Zone Scheme in der NFL gut zurechtkommen. Er bringt ideale Körpermaße für die Position mit und den kompletten Workload schultern. Für ein Zone Running Scheme bringt er eine gute Vision mit und kann mit seinem Speed auch Safeties weglaufen. Vaughn provoziert nicht allzu viele Missed Tackles und seine Jump Cuts sind recht langsam und vorhersehbar. In 229 Career Pass Blocking Snaps hat er 17 Pressures zugelassen. Keine guten Zahlen! Er bringt nicht den „Wow“-Faktor mit, aber von ihm sollte eine solide bis gute Produktion für weniger Draftkapital bekommen.

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