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9. Oktober 2024

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Beyond the Horizon 41 – Draft Special: Defensive Line

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Wir sind wieder einen großen Schritt näher dran am NFL Draft 2020. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag steht die erste Runde auf dem Programm. Heute geht es im Draft Special von Beyond The Horizon um die Defensive Line. An der Spitze der Edge Rusher steht weit und breit Chase Young allein im Schaufenster. Dahinter folgen viele spannende Spieler mehr oder weniger auf Augenhöhe. Bei den Defensive Tackles liegen Derrick Brown und Javon Kinlaw weit oben. Im Beyond the Horizon Draft Special geben unsere vier bereits durch die vorherigen Ausgaben bekannten Experten ihre Einschätzungen ab. In dieser Ausgabe bekommen wir die Expertise zu den Edge Rushern, den Interior Defensive Lineman sowie zu einigen Sleepern.  

Jan Weckwerth vom Triple Option Blog, Christian Schimmel von DerDraft.de, Peter Schindler vom Student Section Podcast und Julian Barsch, der Gastgeber des Saturday Kickoff Podcast ist, stehen uns auch in der achten Ausgabe des Draft Specials mit Rat und Einschätzungen zur Seite. Unsere vier deutschsprachigen Experten, die sich viel mit College Football auseinandersetzen und ihr Wissen in Blogs und Podcasts teilen, haben uns ihre Top Prospects und Sleeper mit auf den Weg gegeben.

Gleich elf D-Liner gingen 2019 in der ersten Runde vom Board

Im vergangenen Jahr kamen gleich elf Spieler in der ersten Runde aus der Positionsgruppe Defensive Line. Fünf Defensive Ends und sechs Tackles pickten die NFL Teams in der ersten Runde. Mit gleich drei der ersten vier Picks wurden Defensive Lineman ausgewählt. Nick Bosa (Ohio State) ging mit dem zweiten Pick Overall zu den San Francisco 49ers. Die New York Jets zogen mit dem dritten Pick Defensive Tackle Quinnen Williams (Alabama) und die damaligen Oakland Raiders entschieden sich für Clelin Ferrell (Clemson). Weitere Defensive Ends in der ersten Runde waren Brian Burns (Florida State) zu den Carolina Panthers, Montez Sweat (Mississippi State) zu den Washington Redskins und die Seattle Seahawks überraschten mit L.J. Collier (TCU) mit Pick 29.

Blickt man auf die weiteren Defensive Tackles in der ersten Runde zogen die Buffalo Bills mit dem neunten Pick Ed Oliver (Houston). Damit gingen in den Top Ten bereits vier Defensive Liner vom Board. Nach Ferrell gingen zwei weitere D-Liner von den Clemson Tigers ebenfalls noch in der ersten Runde. Christian Wilkins angelten sich die Miami Dolphins, während Dexter Lawrence von den New York Giants ausgewählt wurde. Mit Jeffery Simmons (Mississippi State) verpflichteten die Tennessee Titans an Position 19 einen Spieler, der aufgrund eines Kreuzbandrisses zumindest die Hälfte der Saison sicher verpassen würde. Von der University of Notre Dame schaffte es Jerry Tillery mit dem 28. Pick zu den Los Angeles Chargers. Elf Defensive Liner werden in diesem Jahr sicher nicht in der ersten Runde gezogen, aber schauen wir, welche Prospects wir heute von unseren Experten ans Herz gelegt bekommen. Viel Spaß!  

TOP PROSPECT DEFENSIVE END/EDGE

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: CHASE YOUNG (OHIO STATE)

Von allen Positionen der Draft ist diese Nummer eins die eindeutigste. Ich verfolge die Draft ja schon ein paar Jahre länger, aber ich kann mich an kaum einen dominanteren DE-Prospect erinnern als Chase Young. Ich muss mich bei der Beschreibung seiner Stärken versuchen, kürzer zu halten, sonst wird das schnell ein Roman. Young bringt körperlich (groß, kräftig, lange Arme) und athletisch sowieso schon hervorragende Anlagen mit. Er hat einen exzellenten Getoff, seine nächsten Schritte sind explosiv und raumgreifend, so dass der OT sofort unter Druck gerät. Young ist enorm beweglich: Sein Bend in Knöcheln und Hüfte und sein Shoulder Dip erlauben ihm einen engen Arc (also einen engen Radius) um den OT herum zum Quarterback.

Die Zeit zwischen Snap und Einschlag beim QB war oftmals extrem gering. Was mich an Young allerdings am meisten beeindruckt hat: Er verließ sich im College eben nicht nur auf seine dominante Athletik, sondern hat ein eine große Variabilität von Moves in seinem Repertoire. Sein Handeinsatz ist enorm ausgereift, er beweist bei der Attacke auf die Hände des OTs ein punktgenaues Timing und er gewinnt mit einigen sehr gefährlichen Inside Counter Moves, wenn sich der OT zu sehr auf seinen outside Rush konzentriert. Selbst im Bullrush gelangen ihm deutliche Verbesserungen, ebenso wie in der Run Defense. Doch wenn man unbedingt irgendwo eine Schwäche identifizieren will, dann wohl in diesem Bereich: Gegen den Lauf hätte er noch ein paar mehr Impact Plays haben können. Ein fast perfekter Prospect.

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JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: JULIAN OKWARA (NOTRE DAME)

Natürlich habe ich Chase Young an erster Stelle, aber ich nehme hier mal Julian Okwara. Der Edge von Notre Dame ist ein spannender Spieler, der vor allem in seiner Junior Season mit 12,5 TFL und 8 Sacks überzeugen konnte. In der Saison hatte er nach PFF auch die höchste Pressure Rate im gesamten College Football. Im Idealfall spielt Okwara als OLB in einer 3-4, da er eine gute Länge und Athletik mitbringt. Mit seinen 6-4 und 252 Pfund ist er allerdings nicht als 4-3    Run Defender geeignet. Beim Pass Rush hat er starke Hände, einen guten Bend und viel Speed, was bereits ausreicht, um ein wirklich spannendes Prospect zu sein. Okwara sollte noch an weiteren Pass Rush Moves arbeiten, aber bereits jetzt gefällt er mir so gut, dass ich ihn als zweiten Edge in der Klasse ziehen würde.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: CHASE YOUNG (OHIO STATE)

The man among boys. Ich habe vor der Saison 2019 erwartet, dass es DAS Jahr für ihn werden würde, aber dass er so überzeugend abliefert, hätte ich nicht gedacht. Hätte Joe Burrow nicht diese fulminante Saison bei LSU gehabt, wäre Young für mich der Heisman-Gewinner 2019 geworden. Die Mischung aus elitärer Athletik, Kraft und Technik macht ihn zu einer Pass Rush Maschine, die von Tag 1 als Starter in der NFL einsatzfähig sein wird. Wie häufig musste er von zwei, stellenweise drei Spielern geblockt werden? Dennoch erzielte er 46 Tackles, 21 davon for Loss und 16,5 Sacks in 2019. Absolute Spitzenwerte in einer Conference, die durchaus für ihre starken O-Lines bekannt sind. Hinzu kommt, dass er einer der jüngsten Spieler auf seiner Position im diesjährigen Draft ist. Wenn man ihm etwas vorwerfen möchte, dann ist das seine Anfälligkeit für Offside-Penalties, aber das ist nur ein sehr kleiner Minuspunkt. Er wird der erste Nicht-QB sein, der im Draft vom Board gehen wird.

CHRISTIAN SCHIMMEL – DERDRAFT.DE: CHASE YOUNG (OHIO STATE)

Der dominanteste End, den ich in meinen mittlerweile sieben Draftklassen gesehen habe. Ein physischer Freak, der im Gegensatz zu Jadeveon Clowney auch die Production am College hatte. Als Prospect sehe ich ihn besser als beide Bosa Brüder und auch als Khalil Mack. Und ja, er hatte auch im Halbfinale gegen Clemson massiven Einfluss, auch wenn es nach dem Spiel Kritik an ihm gab. Wenn der Quarterback den Ball so gar nicht lange halten kann und will und immer beobachten muss, wo Chase Young ist, dann hat das einen massiven Impact auf das Spielgeschehen. Alle, außer Offensive Lineman in der NFL, dürfen sich auf seine ersten Auftritte bei den Profis freuen.

TOP PROSPECT: DEFENSIVE TACKLE

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST:

Javon Kinlaw ist für mich der beste Interior Defensive Line-Spieler dieser Klasse. Bei South Carolina hat er in 65 Prozent der Snaps als 3-Tech agiert und konnte jederzeit dominieren. Nach PFF hatte er die zweithöchste Pass Rush Rate aller Defensive Tackle, was vor allem durch die unglaubliche Kombination aus Länge, Movement Skills und Athletik kommt. Ein Spieler mit seiner Größe sollte sich nicht so bewegen können. Sein initialer Punch ist extrem aggressiv, seine Beschleunigung und der Closing Speed ist hervorragend und er spielt stets mit viel Einsatz. Sicherlich ist er noch etwas roh und muss vor allem sein Pad Level etwas tiefer bekommen, aber alles in allem ist Kinlaw bereits jetzt ein toller Spieler mit großem Pass Rush Potential.

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CHRISTIAN SCHIMMEL – DERDRAFT.DE: JAVON KINLAW (SOUTH CAROLINA)

Kinlaw kommt als Interior Defensive Line Spieler zum Quarterback. Wie groß die Probleme für Spielmacher werden können, zeigen nicht zuletzt Aaron Donald, Chris Jones oder ein Gerald McCoy in seinen guten Tagen. Kinlaw ist für mich genau das. Ein Explosiver Athlet der Guards mit seinem Antritt und seiner Beweglichkeit in Verlegenheit bringt. Stellvertretend dafür ist seine Partie gegen Alabama, die er teilweise komplett übernommen hat. Der ehemalige Gamecock kann auch den Lauf verteidigen ist groß genug und tackelt auch sicher. Manchmal hat er Phasen in Begegnungen, in denen er noch nicht ganz so präsent ist. Daran wird er noch arbeiten müssen.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: DERRICK BROWN (AUBURN)

Einer der beeindruckendsten Spieler der 2019er College Football Saison. Man ist ja durch aus sehr gute D-Liner in der SEC und speziell bei Auburn gewohnt, aber Brown ist besonderer Spieler. Seine beste Eigenschaft ist seine unfassbare Power. Er wird auf dem NFL-Level keine Probleme haben den einen oder anderen O-Liner hin und her schieben zu können. Zu seiner Power kommt sein elite Handplacement hinzu. Gegen den Lauf ist er aus meiner Sicht der beste Verteidiger im diesjährigen Draft. 170 Tackles und davon 33 Tackles for Loss während seiner College Zeit sprechen ebenso eine deutliche Sprache. Einige Fragezeichen gibt es in Bezug auf seine Pass Rush Qualitäten. Dennoch wäre er für mich der Interior Defender, den ich als erstes vom Board nehmen würde.

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: DERRICK BROWN (AUBURN)

Ich weiß, dass für viele Javon Kinlaw hier der sexy Pick ist, doch ich habe Derrick Brown eine Ecke über ihm gerankt. Für seine Statur ist er ziemlich leichtfüßig unterwegs und kommt gut aus dem Stance. Danach beginnt seine Zeit der Dominanz: Mit seiner brachialen Kraft (gerade aus dem Oberkörper und den Armen) schiebt er einzelne O-Liner beinahe mühelos ins Backfield und kann sich auch gegen double Teams regelmäßig durchsetzen. Brown kontrolliert den Point-of-Attack und hat seine Augen dabei konstant im Backfield, so dass er auf die Play-Entwicklungen reagieren kann. Er bewegt sich außerordentlich gut lateral mit dem Flow des Plays und hat einen großen Tackling-Radius.

Kein DT dieser Klasse tacklet derart sicher, notfalls nur aus der Kraft der Arme. Ab und zu gelingen ihm so auch Plays außerhalb der Box (etwa bei Läufen über außen oder Screens). Brown hat einen Top-Motor und setzt keine Plays aus. Er hat bei Auburn jede erdenkliche Position in der Line gespielt und hat eine gewisse Positionsflexibilität (in der NFL gilt dies allerdings nur für die beiden DT-Positionen und eventuell 3-4 DE). Er wird wohl nie der gefürchtetste Passrusher werden und braucht noch ein paar mehr Moves abseits von seinem monströsen Bullrush und ein paar Rips. Bei der Combine testete er athletisch außerordentlich schwach, doch auf dem Feld sind diese Limitationen längst nicht in der Form zu sehen. Brown ist ein echter Leader mit extrem hohem Floor, der dir die innere D-Line auf Jahre besetzen wird.

SLEEPER

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: KHALIL DAVIS (NEBRASKA)

Als Sleeper habe ich Khalil Davis von Nebraska. Dieser bringt eine merkwürdige Mischung aus Statur und Athletik mit, da er sich deutlich besser bewegt, als man es von ihm erwarten würde. Wenn er noch an funktionaler Stärke und besserer Hand Usage arbeitet, kann aus dem ein wirklich interessanter Interior Pass Rusher werden. Der Floor ist bei ihm zwar recht niedrig, aber am dritten Tag ist er auf jeden Fall ein Pick mit viel Upside.

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: DE TREVIS GIPSON (TULSA)

Hier stelle ich euch mal einen interessanten Sleeper für den dritten Tag, also die Runden 4-7, vor. Trevis Gipson ist ein kräftig gebauter DE mit langen Armen, der mir mit seiner Physis sofort ins Auge gesprungen ist. Er ist technisch noch etwas roh und muss noch lernen, seine Hände im Pass Rush effektiver einzusetzen, aber ich mag – gerade für einen massigen Spieler – seine Quickness im Getoff und vor allem seinen Bend around the Edge. In anderen Plays überzeugt er durch seine Power im direkten Kontakt mit dem O-Liner.

Gipson hat einen guten Burst und passable Beweglichkeit, so dass er als Gap Shooter ebenfalls seine Plays machen kann. Mit seinem Motor, seinem Pursuit und großen Radius macht er einige nette Tackles gegen den Lauf, auch wenn der Runner ihm nicht direkt ins Gap läuft. Gipson braucht Feinschliff in verschiedenen technischen Dingen (Arme, Hände, Pad Level). Als D-Line Coach würde ich seine spannenden Tools aber gerne weiterentwickeln.

Wer in diesen Runden eher einen athletischen Outside Speedrush Prospect unter die Lupe nehmen will, dem empfehle ich einen Blick auf Alex Highsmith von Charlotte. Lohnt sich mindestens ebenso.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: DT NEVILLE GALLIMORE (OKLAHOMA)

Den werden die Sooners vermissen, aber ein Team in der NFL darf sich auf eine Dienste freuen. Der Kanadier ist ein absolutes Workhorse in der Interior Defensive Line und ein echtes Kraftpaket. Er hat im Übergang von der 2018er auf die 2019er Saison abgespeckt und Muskelmasse draufgepackt, was ihm nicht geschadet hat. Des Weiteren durfte er 2019 in einem One-Gap-Scheme spielen. Das sollte ihm auf dem NFL-Level entgegenkommen. Er bewegt sich gut in der D-Line umher und sein erster Schritt aus dem Stance kommt häufig sehr gut. Ich sehe ihn als besseren Pass-Rusher als Run Defender. Bei letzterem wird er sich noch weiterentwickeln müssen.

CHRISTIAN SCHIMMEL – DERDRAFT.DE: DT LEKI FOTU (UTAH) & ALTON ROBINSON (SYRACUSE)

Leki Fotu ist kein Passrusher, sondern jemand der wie Gegenspieler beschäftigen kann und den Lauf gut verteidigt. Rein vom Wert her, ist das in der NFL weniger gefragt, als noch vor 10 oder 15 Jahren und dennoch könnte er am dritten Tag einem Team weiterhelfen.

Alton Robinson ist etwas aus dem Fokus, obwohl er eine sehr gute Saison in der ACC gespielt hat. Auch er verteidigt den Lauf sehr gut, kann allerdings auch zum Quarterback kommen. Er hat sein Potential noch längst nicht ausgeschöpft. Mit seinen Fähigkeiten sehe ich ihn primär als Strong Side Defensive End in einer 4-3

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