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27. April 2024

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Beyond the Horizon 40 – Draft Special: Wide Receiver

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In der Nacht von Donnerstag auf Freitag steht der virtuelle NFL Draft für die Spielzeit 2020 an. Die vielleicht spannendste Positionsgruppe sind die Wide Receiver. Diese Klasse von Passempfängern bietet sowohl an der Spitze, als auch in der Breite eine große Anzahl von Spielern. Selbst in der dritten oder gar vierten Runde könnte man in dieser Draftklasse auf Starting Material stoßen. Im Beyond the Horizon Draft Special geben unsere vier bereits durch die vorherigen Ausgaben bekannten Experten ihre Einschätzungen ab. Diesmal gibt es nicht nur Top Prospects und Sleeper, sondern auch eine Sonderkategorie „Lieblingsspieler“.

Jan Weckwerth vom Triple Option Blog, Christian Schimmel von DerDraft.de, Peter Schindler vom Student Section Podcast und Julian Barsch, der Gastgeber des Saturday Kickoff Podcast ist, stehen uns auch in der siebten Ausgabe des Draft Special mit Rat und Einschätzungen zur Seite. Unsere vier deutschsprachigen Experten, die sich viel mit College Football auseinandersetzen und ihr Wissen in Blogs und Podcasts teilen, haben uns ihre Top Prospects und Sleeper mit auf den Weg gegeben.

RECEIVER RUN AM ZWEITEN TAG 2019

Blicken wir noch einmal kurz zurück auf den NFL Draft 2019. Mit dem 25. Pick Overall ging der erste Receiver vom Board. Die Baltimore Ravens wählten „Hollywood“ Marquise Brown von Oklahoma, bevor die New England Patriots mit dem letzten Pick in der ersten Runde überraschend N’Keal Harry (Arizona State) zogen. In der zweiten Runde ging der Run auf die Wideouts dann richtig los und die Teams drafteten insgesamt sieben Wide Receiver. Den Anfang machten die San Francisco 49ers mit Deebo Samuel (South Carolina) mit Pick 36 Overall.

Ab Pick 51 ging es dann richtig los. Zwischen den Picks 51 bis 76 wählten die NFL Teams gleich acht Receiver aus. Die Tennessee Titans pickten A.J. Brown (Ole Miss), Mecole Hardman (Georgia) ging zu den Kansas City Chiefs). Die Philadelphia Eagles angelten sich J.J. Arcega Whiteside (Stanford), während die Indianapolis Colts Pars Campbell (Ohio State) verpflichteten. Dazu wählten die Arizona Cardinals von UMass Andy Isabella bevor die Seattle Seahawks die zweite Runde mit der Auswahl von D.K. Metcalf (Ole Miss) abschlossen.

Insgesamt gingen an Tag 2 des Drafts 2019 14 Wide Receiver vom Board. Mit den beiden aus der ersten Runde also dementsprechend 16 in den ersten vier Runden. Diese Zahl sollte in diesem Jahr getoppt werden. An der Spitze fallen zumeist die Namen CeeDee Lamb (Oklahoma), Jerry Jeudy und Henry Ruggs III (beide Alabama). Schauen wir, welche Prospects unsere Experten vorne sehen. Viel Spaß!

TOP PROSPECT WIDE RECEIVER

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: CEEDEE LAMB (OKLAHOMA)

Die Entscheidung zwischen CeeDee Lamb und Jerry Jeudy ist äußerst knapp. Ich entscheide mich aber für ersteren, da er das etwas komplettere Skillset mitbringt. Lamb bringt Erfahrung auf allen drei Receiver-Positionen (X, Z, und Slot) mit und besticht durch gute Routes. Er hat sehr sichere Hände, die ihm zusammen mit seiner wahnsinnigen Körperkontrolle erlauben, den Ball selbst in schwierigen Situationen oder enger Deckung teils spektakulär zu sichern. Lamb ist nicht der beste Athlet unter den Receivern, aber kein anderer hat die vielen kleinen Nuancen des WR-Spiels so gut verinnerlicht.

Besonders stark sind seine Fähigkeiten nach dem Catch: Auch hier besticht der nicht durch spektakuläre Moves a la Jeudy, sondern eher durch subtile Bewegungen und Cuts, die oftmals den Schwung des Gegners gegen ihn verwendet und einfach wahnsinnig effektiv sind. Insbesondere sein In Cut konnte von kaum jemandem antizipiert, geschweige denn gestoppt werden. Lamb spielt – gerade für einen vergleichsweise dürren Receiver – extrem tough, nicht nur bei Contested Catches, sondern auch im Blocking. Ich sehe ihn als Starter ab dem ersten Tag in der kommenden Saison.

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: JERRY JEUDY (ALABAMA)

Nach langer Überlegung habe ich Jerry Jeudy als besten Receiver der Klasse ausgewählt. Allerdings kommt Lamb direkt danach und ist praktisch gleichauf. Jerry Jeudy ist der beste Route Runner, den ich in meiner Zeit als Draft und College Football-Fan gesehen habe. Schon als Jugendlicher hatte er regelmäßig an seinen Routes und dem Release gearbeitet, um in genau diesen Bereichen der beste Spieler zu werden. Dazu kommt, dass der 21-Jährige ein guter Athlet mit schneller Fußarbeit ist. Dies nutzt er auch nach dem Catch, wo er vor allem mit schnellen Cuts und Agilität gewinnt. Physisches Play ist allerdings nicht seine Stärke, weder nach dem Catch, noch in Contested Catch-Situationen. Mit seinem Route Running kommt er allerdings auch seltener in diese Situation als andere Spieler. Jeudy sollte in den Top 15 gedraftet werden und als vielseitig einsetzbarer Receiver die No. 1 Rolle für ein NFL Team übernehmen.

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PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: CEEDEE LAMB (OKLAHOMA)

„CeeDee TD“ gehört schon seit seinem Freshman-Jahr bei den Sooners zu meinen absoluten Lieblingen. Er half Baker Mayfield, Kyler Murray und nun auch Jalen Hurts dabei als Quarterbacks auf ihrem Tape gut auszusehen. 😉 Was ihn in erster Linie ausmacht, ist sein riesiges Talent Yards after Catch zu produzieren. Er bewegt sich dabei so dermaßen geschmeidig und reaktionsschnell, dass er aus den absurdesten Situationen noch das Maximum rausholt - Ein Broken Tackle nach dem anderen.

Guckt euch seine Highlights aus dem 2019er Texas-Spiel an und ihr wisst, was ich meine. Was ich ebenfalls sehr an ihm schätze, ist die Tatsache, dass er während des Catches nicht auf den Ball wartet, sondern sich durchsetzt, um den Ball zu fangen. Er ist ganz generell in Sachen Ball Skills auf einem Elitelevel. Er ist nicht der absolut explosivste Receiver, aber das ist schon fast das Haar in der Suppe. Ich tippe darauf, dass er der erste Receiver sein wird, der vom Board geht.

CHRISTIAN SCHIMMEL – DERDRAFT.DE: TEE HIGGINS (CLEMSON)

Tee Higgins wirkt so etwas wie der vergessene Receiver in den letzten Tagen vor dem Draft. Wurde er seit Sommer beständig in der ersten Runde gesehen, wenn auch nicht ganz mi dem Hype der Kollegen Jeudy, Lamb und zuletzt auch Henry Ruggs erhielten. Doch nun hört man, dass der groß gewachsene Receiver der Tigers fallen könnte, vielleicht sogar in Runde 2. Higgins hat eine gute Größe, Beweglichkeit und Hände, um in der NFL erfolgreich zu sein. Er versteht es sehr gut seinen Körper zwischen Ball und Gegner zu schieben und ist auch mit dem Ball in der Hand gefährlich. Er hat sicherlich nicht das perfekte athletische Profil, ist jedoch ein guter Allrounder.

„LIEBLINGSSPIELER“ WIDE RECEIVER

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: BRANDON AIYUK (ARIZONA STATE)

Bei meinem "Lieblingsspieler" habe ich zwischen Brandon Aiyuk und Justin Jefferson überlegt, die ich beide sehr spannend finde. Aiyuk habe ich etwas höher, als die meisten und daher ist es der Receiver der Arizona State geworden. Aiyuk ist ein Monster nach dem Catch! Explosiv, dynamisch, es macht einfach viel Spaß zuzuschauen. Auch wenn er nicht die absolute Elite-Athletik mitbringt, ist er in dem Bereich doch zumindest sehr gut. Er zeigt durchaus gutes Route Running auf Tape, kann allerdings noch an der Schärfe seiner Cuts arbeiten. Mir gefällt besonders, dass er eine enorme Wingspan mitbringt, die selbst deutlich größere Spieler in dieser Receiver-Klasse nicht haben. Für mich ist Brandon Aiyuk ein klarer Firstround-Kandidat und zukünftiger Playmaker in der NFL.

CHRISTIAN SCHIMMEL – DERDRAFT.DE: TYLER JOHNSON (MINNESOTA)

Ich tappe hier mal wieder voll in die Rashard Higgins und Cedrick Wilson Falle. Alle drei haben gemein, dass sie im College eher Possession Receiver waren und eine sehr gute Body Control auf der Position hatten. Sie wussten Räume in Zonenverteidigung zu nutzen und waren in entscheidenden Situationen mit einem schwierigen Catch zur Stelle. Johnson ist der Spieler, den ich verglichen mit der öffentlichen Wahrnehmung am höchsten habe. Er hat nicht die überragende Athletik, spielt die Position aber sehr, sehr gut.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: LAVISKA SHENAULT (COLORADO)

Ich habe etwas übrig für Spieler, die flexibel einsetzbar sind und auch aus exotischeren Formationen heraus performen. Shenault ist so ein Typ, der durch seine Maße eher an einen Running Back erinnert, aber in vielen Bereichen des Receiver-Spiels durchaus überzeugen kann. Er kann problemlos outside als auch im Slot eingesetzt werden. Darüber hinaus auch als Running Back, H-Back oder Wildcats-QB. Er ist explosiv und hat unfassbar viele Contested Catches für sich entschieden. Was ihm fehlt ist das Elite-Talent als Route Runner, da gibt es definitiv bessere. Auch an seinem Ball Tracking sollte er noch arbeiten, aber durch sein großes Skillset ist er für mich ein potenzielles First-Round-Talent.

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: MICHAEL PITTMAN (USC)

Pittman ist so ein wenig mein Mancrush unter den besseren Prospect, den ich auf meinem Blog intensiver beworben habe. Mittlerweile ist er viele Draft Boards ein wenig hochgeklettert. Pittman ist ein großer physischer WR (6‘4, 223), der exzellente Routen läuft und Erfahrungen mit einem diversen Route Tree hat. Gerade bei kürzeren Underneath Routes kann er sich regelmäßig Separation erarbeiten. Er fängt Bälle extrem sicher und droppte kaum mal einen Ball.

Contested Catch-Situationen gehen meist zu seinen Gunsten aus. Pittman überraschte mit guten athletischen Werten bei der Combine, die er durchaus auch aufs Feld transferiert kriegt. Er wird sicher nie der große Big Play-WR, doch sind seine vertikalen Routes gar nicht mal so ineffizient aufgrund von geschickten Armeinsätzen, die seine Position gegenüber den CB verbessern. Wie viele große College-WR muss er noch ein wenig an seinen Releases feilen, doch schätze ich ihn aufgrund seiner Physis und sicheren Hände als einen Prospect ein, der schon früh das Feld sehen könnte.

SLEEPER WIDE RECEIVER

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: JAMES PROCHE (SMU)

James Proche von SMU hatte 20 Contested Catches in 2019. Das ist der zweitbeste Wert in der gesamten Receiver-Klasse und zeigt seine Stärke: Neben Isaiah Hodgins hat er für mich die besten Hände von allen Receivern im NFL Draft 2020. Proche konnte mit einer unglaublichen Production überzeugen und überholte Emmanuel Sanders als SMU All-Time Leading Receiver. Als tolle Option für den Slot bringt er alles mit, um den Ball in jeder Situation zu fangen. Seine Agilität auf kleinem Raum und der Antritt ist ebenfalls gut. Allerdings fehlt es ihm einfach an Länge, Frame und Speed, um als Outside Receiver eine Rolle in der NFL zu haben. Das ist aber auch gar kein Problem, weil er sich im Slot schnell zum besten Freund seines Quarterbacks entwickeln sollte.

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: ISAIAH HODGINS (OREGON STATE)

In dieser megatiefen Receiver-Klasse ist es enorm schwierig, sich für einen Sleeper zu entscheiden, dazu gibt es in den mittleren und späten Runden viel zu viele spannende Talente. Hier habe ich mich noch einmal für einen größeren Receiver entschieden. Hodgins ist 6‘4, aber noch etwas schmal gebaut. Für einen solchen Körpertypen hat er ein absolut ungewöhnliches Profil: Er verfügt über erstaunlich gute Foot Quickness und kann nicht nur ziemlich gute und diverse Routes laufen, sondern sich durch den Antritt nach den Breaks regelmäßig Separation erarbeiten.

Hodgins hat mit die besten Hände der gesamten Klasse, bei ihm findet man deutlich mehr absurde Highlight-Catches mit einer Hand als Drops. Seine Körperkontrolle erlaubt ihm auch schwere Catches an der Seitenlinie bei enger Deckung. Hodgins projectet zunächst einmal als Redzone-Waffe, wo er mit seinem Körper den catch Point abschirmen kann oder mit seinen langen Armen einen Jump Ball sichert, hat allerdings Potenzial auf viel mehr.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: DEVIN DUVERNAY (TEXAS)

Kaum jemand hat mit ihm noch gerechnet, aber 2019 hat Duvernay doch noch ordentlich für sich Werbung gemacht. Seine Schnelligkeit und seine Hände definieren sein Spiel als Wide Receiver. Er kann sehr gut im Slot eingesetzt werden und durchaus gut für einige Yards after Catch. Als Outside-Receiver kommt vermutlich durch seine vergleichsweise geringe Körpergröße von 5‘ 11“ kaum in Frage. In Kombination mit seinem unterdurchschnittlichen Release kommt er eher als Mid- bis Late-Round-Prospect in Frage.

CHRISTIAN SCHIMMEL – DERDRAFT.DE: DEVIN DUVERNAY (TEXAS)

Klassischer Slot Receiver mit guten Händen und einem ziemlich guten Gefühl für die Position. Duvernay war ein herausragender Leichtathlet und das sieht man ihm auf dem Platz auch an. Für eine Mannschaft, die Geschwindigkeit auf der Position braucht, könnte er eine tolle Option in den Mid Rounds sein.

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