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20. April 2024

49ers Germany

Official 49ers Fan Chapter, part of Niner Empire.

Beyond The Horizon – Episode 2: Gang Green Germany

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Herzlich Willkommen zur zweiten Episode von „Beyond the Horizon“. Heute tauschen wir uns mit der Gang Green Germany über sie, die New York Jets, Sam Darnold und Le‘Veon Bell aus und versuchen einander kennen zu lernen.

Bevor wir uns rückblickend um die NFL Saison 2018 kümmern, möchten wir Euch bitten, uns die Gang Green Germany ein wenig vorzustellen. Wie seid ihr zum Football gekommen? Seit wann gibt es Euch als Vereinigung von New York Jets Fans? Wie viele Mitglieder habt Ihr? Wie sieht Eure Zukunftsplanung aus? Überlegt Ihr eventuell einen eingetragenen Verein zu gründen? Erzählt uns einfach alles über Euch – wir sind neugierig! 

Gang Green Germany: Wie bei vielen Gruppen startete alles bei Facebook. Es war eine lose Gruppierung, bei der sich über die Jets ausgetauscht und Informationen geteilt wurden. Dann kam es 2015 zum Spiel der Jets gegen die Miami Dolphins in London. Dort war die Gelegenheit ideal, mal ein paar Aktive aus der Gruppe persönlich kennenzulernen. Ich (Basti) organisierte ein einfaches Zusammentreffen in einer Sportsbar am Rande des Wembley Stadions und wir kamen zu viert zusammen. Wir waren uns sympathisch und es wurde beschlossen, mehr daraus zu machen. So organisierten wir im Januar 2017 ein erstes „offenes Treffen“ in einer Sportsbar in Frankfurt. Es wurde ein sehr feucht fröhlicher Abend und die ersten echten Freundschaften aus dieser Gruppe nahmen ihren Anfang. Man sammelte sich in einer WhatsApp Gruppe und neben dem üblichen Austausch wurden die persönlichen Kontakte intensiviert. Weitere Treffen und sogar schon zwei organisierte Gruppentouren nach New York City mit Besuchen von Jets Spielen folgten. Im Oktober 2018 war es dann so weit und wir hielten in Weilbach im Odenwald in einem kleinen Tagungszentrum unsere Gründungssitzung für einen Verein ab. Dazu verbrachten wir ein gesamtes Wochenende mit zwei Übernachtungen in dem Haus, das wir komplett für uns hatten.

Somit sind wir nun ein e.V. und unser Ziel ist es, langsam zu wachsen statt jeden aufzunehmen. Persönliche Bekanntschaften stehen bei uns im Vordergrund. Diese Gelegenheit bekommt jeder Jets Fan ohne Hürden, aber der persönliche Kontakt und die „gemeinsame Wellenlänge“ sind ein wichtiger Faktor.

Unsere Mitgliederzahl des Vereins ist bei Beginn bei etwa 45 Leuten (die ersten Eintritte sind derzeit in Bearbeitung). In der Facebook Gruppe sind wir derzeit 350 Mitglieder.

Ach ja: Eine Handvoll Leute haben sich vorgenommen, die deutschsprachigen Fans und Sympathisanten mit Infos über die Jets zu versorgen. So entstand die Facebook Newsseite „Gang Green Germany – alles rund um die New York Jets“, über die wir aktuelle News, Serien über Jets Legenden und Coaches sowie Podcasts anbieten.

Wie seht Ihr die Fanszene in Deutschland? In den vergangenen Jahren kann man einen deutlichen Zuwachs an Football Fans in Deutschland und Europa beobachten. Diesen Trend könnt ihr bestimmt durch steigende Mitgliederzahlen, erhöhte Aufmerksamkeit in Sozialen Medien/TV/Presse und Nachfrage bestätigen. In Oberhausen gab es vor kurzem das erste größere Fanclubtreffen rund um die NFL. Wart Ihr dort vertreten und was haltet Ihr von solchen Veranstaltungen?

Gang Green Germany: Die steigende Fanszene in Deutschland ist ein schwer einzuschätzendes Phänomen. Ich beziehe mich jetzt ausdrücklich nur auf die NFL Fans: Durch ranNFL ist die Quantität deutlich gestiegen. Die Qualität leider nicht.

In den sozialen Netzwerken nimmt man viele „Fans“ wahr, die durch unsachliches Gepöbel und teilweise gnadenloses Nichtwissen zu allem ihren Senf beitragen. Es scheint bei vielen einfach nur „schick“ zu sein, Football gut zu finden, statt sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen.

Unsere Mitgliederzahl ist relativ gleichbleibend. Das liegt aber in meinen Augen hauptsächlich daran, dass die Jets während des NFL Booms in Deutschland eher bescheidenen bis grausamen Football boten (die Saison 2015 einmal ausgenommen).

Wir sind aber auch nicht traurig drum, denn bei denen, die in dieser Zeit zu uns gefunden haben, können wir auch nach dem achten Jahr ohne Playoffs sicher sein, dass sie den Jets nicht den Rücken kehren und zum nächsten Team abwandern.

Zu dem Fanclubtreffen haben wir uns als Gruppe entschieden, nicht geschlossen aufzutreten. Dies wurde teilweise missverstanden, lässt sich jedoch erklären: Das Event war eindeutig auf den aktiven Sport ausgelegt und hatte mit der NFL an sich nur am Rande zu tun. Wir hatten bereits bei der ersten Anfrage eines Verantwortlichen an die Fanclubs das Gefühl, dass die deutschen Fanclubs lediglich als Werbe Multiplikator für das Event benötigt wurden. Gefühlt wurden dann Luftschlösser gebaut, dass die Fanclubs ein wichtiger Bestandteil dieses Events sind und man sogar dadurch ein NFL Spiel nach Deutschland holen kann, ohne Ende Publicity erhält und neue Mitglieder hinzugewinnen kann.

Das Erhöhen der Mitgliederzahl sowie Aufmerksamkeit der NFL und der Öffentlichkeit sind jedoch nicht das Ziel unserer Gruppe.

Wir wollen gerne an einem Fanclubtreffen teilnehmen und waren auch in die ursprüngliche Idee/Planung involviert. Allerdings war unsere Absicht, dieses Treffen als Hauptevent für die Fans/Fanclubs als eigenständige Sache durchzuführen und nicht als öffentlichkeitswirksames Puzzleteil eines anderen Events.

Nach wie vor finden wir ein Fanclubtreffen eine ausgezeichnete Idee. Aber es muss einfach anders angegangen werden.

Blicken wir vor dem Draft 2019 einmal auf die Saison 2018 zurück. Die New York Jets spielten ein durchwachsene Saison 2018 und beendeten die Spielzeit mit einer Bilanz von 4-12 auf dem letzten Platz der AFC East. Mit Sam Darnold drafteten die Jets ihren Franchise Quarterback und man schickte ihn sofort als Starter in die Saison. Dreizehn Spiele startete Darnold und kam auf 2.865 Yards, 17 Touchdowns und 15 Interceptions und brachte 57,7 % seiner Pässe an den Mann. Nach dem Saisonverlauf haltet ihr die Entscheidung für richtig, oder wäre es besser gewesen, ihn einen Zeitraum hinter Josh McCown sitzen und lernen zu lassen?

Gang Green Germany: Darüber gab es vor der Saison geteilte Meinungen. Die „Sit and Learn“ Anhänger waren jedoch in der Minderheit. Man hat Sam Darnold als Pro-Ready Quarterback eingeschätzt und vor der Saison war eigentlich ohnehin klar, dass die Jets mit den Playoffs nichts am Hut haben werden. Also wollten wir sehen, wie sich unser Franchise Quarterback macht. Durch eine Saison mit einem fast 40jährigen Journeyman (der bei uns hohes Ansehen genießt) hätte man einfach keine Erkenntnisse ziehen können.

Sam Darnold hat gleich zu Beginn gezeigt, dass er typische Rookiefehler sofort wegsteckt und sich nicht davon verunsichern lässt. Im Nachhinein war der sofortige Start eine der wenigen guten Entscheidungen, die der alte Coaching Staff getroffen hat. Über den Zeitraum der letzten drei Spiele hatte Sam Darnold gemäß Pro Football Focus das höchste Rating aller Quarterbacks der Liga.

Er lernt sehr schnell, ist ein sympathischer Mensch, der vermutlich nie in irgendwelche Skandale verwickelt sein wird und hat sich innerhalb nur eines Jahres bemerkenswert entwickelt. Und das Ganze erst mit 21 Jahren.

Unserer Einschätzung nach war es die genau richtige Entscheidung, ihn ins kalte Wasser zu schmeißen.

Die Offense belegte den 23. Platz nach erzielten Punkten und den 29. Platz nach erzielten Yards. Worin lagen Eurer Meinung nach die Hauptprobleme in der Offense?

Gang Green Germany: Ein großes Problem war Offensive Coordinator Jeremy Bates, der eine beeindruckende Ideenlosigkeit an den Tag legte. Das Play Calling war oft zu durchschaubar und unkreativ. Dazu kam dann noch HC Bowles, der mit dem Clock Management und zu konservativen Entscheidungen oft das Gefühl vermittelte, ein Spiel schon frühzeitig hergeschenkt zu haben. Es fehlte einfach ein „offensive Mastermind“.

Natürlich muss man auch fairerweise sagen, dass der Kader sehr schwach besetzt war. Die Offensive Line war unterdurchschnittlich, uns fehlte ein konstanter Runningback und Verletzungsprobleme im ohnehin in der Tiefe schwach besetzten Receiving Corps trugen zu den schwachen Zahlen bei. Es ist schon bezeichnend, dass die wichtigsten Bausteine neben WR Robby Anderson zwei Rookies waren (QB Sam Darnold und TE Chris Herndon).

Der Pass Rush ist seit Jahren eine große Baustelle, wie bei uns auch! Jordan Jenkins und Henry Anderson führten das Team mit 7,0 Sacks an. Wie seht Ihr die Entwicklung in der Front Seven und hat sich die Secondary mit der teuren Verpflichtung von Cornerback Trumaine Johnson in der Free Agency verbessert? Größter Lichtblick und sicherlich ein wichtiger Baustein für die Zukunft wird Safety Jamal Adams sein. Seine erste Pro Bowl Berufung hat er sich redlich verdient. Wie seht Ihr seine Rolle in der Zukunft der Jets Defense?

Gang Green Germany: Die Defense war letztes Jahr deutlich schwächer als gedacht. Da HC und DC gehen mussten, ist hier jedoch ein ganz elementarer Schritt passiert: Die Verpflichtung von Gregg Williams als Defensive Coordinator. Unser neuer Headcoach Adam Gase hat gesagt, dass er einen „Head Coach für die Defense“ sucht, damit er sich auf die Offense konzentrieren kann. Man hätte für diese Aufgabe wohl keinen besseren Mann finden können.

Dazu kommt für die Front Seven die Verpflichtung von ILB CJ Mosley. Da weiterhin eine 3-4 Base Defense gespielt werden soll, haben wir mit CJ Mosley und Avery Williamson eins der besten – wenn nicht sogar das beste - Linebacker Duo der Liga. Die D-Line um Henry Anderson, Steve McLendon und Leonard Williams wurde zusammengehalten. Jedoch wurde es verpasst, sich im Pass Rush zu verstärken. Einen Dee Ford hätten wir gerne bei uns gesehen 😉

Es fehlt einfach ein echter Edge Rusher. Auch nach der Free Agency.

Die teuerste Verpflichtung der letzten Offseason – Trumaine Johnson – war gemessen an der letzten Saison eine große Enttäuschung. Er spielte nicht ansatzweise auf dem Niveau eines hochbezahlten Cornerbacks. Jedoch hatte Johnson seine beste Zeit, die ihn zum Franchiseplayer der St. Louis/LA Rams gemacht hat, unter Gregg Williams. Wir erwarten somit einen sehr großen Anstieg seiner Leistung.

Die Secondary braucht noch einen zweiten Cornerback, ist jedoch ansonsten gut aufgestellt.

Wie du schon ansprichst, haben wir mit Jamal Adams einen genialen Safety. Er ist nicht nur auf dem Platz das, was man sich als Footballfan (unabhängig vom Team) wünscht, sondern er identifiziert sich auch voll und ganz mit dem Team und der Organisation. Man liest auch in der freien Zeit ständig von seinen Versuchen, Spieler zu rekrutieren und das Team zu verbessern. LeVeon Bell hat nach der Vertragsunterzeichnung gesagt, dass die Jets Fans auch zu einem großen Teil Jamal Adams danken können, dass er nun bei uns spielt.

Adams ist ein großartiger Charakter und seine scheinbar dauerhaft gute Laune steckt einfach jeden an.

Wir könnten nicht glücklicher sein, einen solchen Spieler und Menschen im Team zu haben. Er ist ein echter Leader und wurde bereits in seiner Sophomore Saison als ein solcher akzeptiert und respektiert.

Am Ende der Spielzeit trennten sich die Jets von Head Coach Todd Bowls, der in vier Spielzeiten eine Bilanz von 24-40 erreichte und man dreimal in Serie den letzten Platz der AFC East belegte. War die Entlassung logische Folge der sportlichen Entwicklung, oder hättet ihr Bowles eine weitere Saison gegeben?

Gang Green Germany: Es war die logische Folge. Man hatte nie das Gefühl, dass Todd Bowles eine gewisse Konstanz an den Tag legt oder das Team noch ernsthaft nach vorne bringen kann. In der heutigen, offensiv lastigen Liga hat er die falschen Personalentscheidungen für diese Seite des Balls getroffen und erneut keinen Coachingstaff zusammenstellen können, der eine konkurrenzfähige Offense aufstellt. Dazu kamen die auch mittelmäßigen bis schwachen Leistungen der Defense, was bei unserem Personal mit einem „Defensive Matermind“ nicht wirklich erklärbar ist.

Es war einfach nötig, neu zu starten und die Zeichen der Zeit zu erkennen, weshalb wohl nahezu jeder mit der Entlassung von Todd Bowles konform geht. Menschlich und auch sportlich ist er ein großartiger Mann, dem wir für die Zukunft nur das Beste wünschen. Aber wie in manchen Beziehungen hat es am Ende einfach nicht mehr gepasst.

Als Nachfolger von Todd Bowles wählten die Jets den in Miami entlassenen Adam Gase aus. Gase galt vor seinem Engagement als Offensives Mastermind und hatte viele Head Coach Interviews. Diesen Ruf konnte er in Miami nicht bestätigen und man sagte ihm einen schwierigen Umgang mit den erfahrenen Spielern nach. Die Pressekonferenz, auf welcher der neue Head Coach vorgestellt wurde, ist ja bereits legendär. Was sind Eure Erwartungen an die Spielweise unter Gase? Wird er Sam Darnold entwickeln können?

Gang Green Germany: Die Situation in Miami kann ich schwer einschätzen. Wenn man sich die letzten Jahre ansieht, hatten die Dolphins auch nicht wirklich gute Spieler. Dazu kamen die Verletzungsprobleme von Mr. Glass aka Ryan Tannehill. Wenn man mit Jay „I don’t care“ Cutler oder Brock Osweiler spielen muss, kann man keine großen Kunststücke erwarten. Dennoch waren die Dolphins letztes Jahr relativ lange im Playoffrennen und das ist bei dem Roster schon bemerkenswert.

Zum Anfang waren viele enttäuscht, als es hieß, dass Adam Gase anstatt der anderen Kandidaten verpflichtet wurde.

Mittlerweile sind die Jets Fans jedoch sehr zufrieden damit. Man musste sich erstmal damit anfreunden, den entlassenen Coach des ungeliebten Rivalen aus dem Meer als neuen Coach zu haben.

Es wurde übrigens in die Entscheidungsfindung ein „Facetime“ Interview zwischen den Coaching Kandidaten und Sam Darnold einbezogen. Sam war beeindruckt von Adam Gase und seinen Plänen und das Front Office entschied sich somit auch deshalb für ihn.

Es sei noch gesagt, dass viele Head Coaches als Rookie HC relativ erfolglos waren und bei der zweiten Station erfolgreich wurden.

Wie es sich am Ende entwickelt ist natürlich ein nicht möglicher Blick in die Glaskugel, aber wir und auch die sonst sehr harte und kritische New Yorker Presse sind guter Dinge.

Für die Spielweise kann man kreatives Play Calling mit den auf die Stärken der einzelnen Spieler zugeschnittenen Spielzügen erwarten. Man wird einige kurze Pässe und Screenpässe und einen intensiven Einsatz der Slot WR sehen. Dazu ist der Runningback ein wichtiger Bestandteil im Passing Game.

Sam Darnold wird sich ganz stark entwickeln. Ob dies dann der Verdienst von Adam Gase oder seines außergewöhnlichen Talents ist sei mal dahingestellt, aber ein in der Entwicklung befindliches Talent seines Kalibers hatte Gase in seiner Karriere noch nicht.

Adam Gase hat einen interessanten Coaching Staff zusammengestellt. Mit Gregg Williams verpflichtete man einen durchaus streitbaren Coach, dem der Bounty Gate Skandal aus seiner Zeit bei den New Orleans Saints immer noch nachhängt, der aber bei den Cleveland Browns als Interim Head Coach die Franchise in die richtige Richtung geführt hat. Mitgebracht hat Williams gleich seinen Sohn als Defensive Assistant. Interessanterweise trifft er auf Joe Vitt, der ebenfalls bei den Saints mit Williams arbeitete und diesen im Bounty Gate Skandal belastet haben soll. Eine explosive Mischung, oder? 

Gang Green Germany: Da wird mehr hereininterpretiert als es tatsächlich noch ist. Der Bounty Gate Skandal war eine dreckige Geschichte und dass sich im Rahmen des aufgeflogenen Skandals auch Menschen, die damit in Verbindung standen, anfeinden, liegt in der Natur der Sache.

Adam Gase brachte Joe Vitt, der sein Schwiegervater ist, aus Miami mit und dennoch unterzeichnete Gregg Williams bei den Jets, obwohl er sicherlich auch andere Gelegenheiten bekommen hätte.

Vitt und Williams sollen schon vor Jahren ihre Differenzen ad acta gelegt haben. Wenn sie nun erfolgreich zusammenarbeiten können, sollte der Bounty Gate Skandal für alle Beteiligten nur als schwarzer Fleck der Vergangenheit ohne Einfluss auf die Arbeit in der Gegenwart zu finden sein.

In der Free Agency konnten die Jets aufgrund des großen Cap Spaces richtig zuschlagen und zwei große Fische an Land ziehen. Mit Running Back Le‘Veon Bell (Pittsburgh Steelers) und Linebacker C.J Mosley (Baltimore Ravens) schnappte man sich zwei der begehrtesten Free Agents. Dazu nahm man mit Jamison Crowder (Washington Redskins) und Josh Bellamy (Chicago Bears) zwei Wide Receiver unter Vertrag. Mit Bell, Crowder und Bellamy bekommt Darnold neben Robby Anderson starke Anspielstationen. Was erwartet Ihr von Euren Neuzugängen? Seid Ihr insgesamt mit der Free Agency zufrieden?  

Gang Green Germany: Ja und Nein. Auf der positiven Seite stehen natürlich die großen Namen. C.J. Mosley bringt unheimlich viel mit. Das habe ich ja bereits schon weiter oben ausgeführt.

Le’Veon Bell ist ein Workhorse sondergleichen, der nicht nur Druck von Sam nimmt, sondern ein unglaubliches Skillset mitbringt, dass nur schwer von der Defense unter Kontrolle gebracht werden kann. Des Weiteren ist Jamison Crowder einer der besseren Slot Receiver der Liga und seine Position ist ein wichtiger Bestandteil in der Offense von Adam Gase.

Josh Bellamy ist ein Special Teams Player und im Depth Chart der Offense eher ein kleines Puzzleteil.

Ich würde schon behaupten, dass die Free Agency die Jets deutlich verstärkt hat.

Jedoch sind auch einige Fragezeichen geblieben. So wurde es verpasst, einen Pass Rusher an Land zu ziehen, nachdem Anthony Barr dem Front Office durch seinen Rückzug einige Zeit an Verhandlungsmöglichkeiten gekostet hat. Die großen Fische wie DeMarcus Lawrence, Dee Ford oder Jadeveon Clowney wurden mit dem Franchisetag versehen und so blieb nicht viel auf dem Markt übrig.

Warum nicht mal ein Pass Rusher aus der „zweiten Reihe“ geholt wurde, wird zu Recht kritisiert. Der Fokus steht nun eindeutig auf den frühen Draftpick.

Außerdem wurde es verpasst, einen Center zu verpflichten, obwohl mit Mitch Morse und Matt Paradis zwei gute Free Agents verfügbar waren. Bemerkenswert ist jedoch noch der Trade für einen ganz geringen Preis (Tausch von 5th und 6th Round Pick) für Guard Kelechi Osemele, der zu den besten Guards der Liga gehört.

Damit wurde die Line zwar deutlich verbessert, jedoch hätte hier insgesamt mehr getan werden müssen.

Am Ende bleibt zu sagen, dass die Free Agency gut, aber nicht sehr gut verlaufen ist.

Der Drafttermin rückt mit großen Schritten näher. Die Jets haben einen Pick in der ersten Runde, zwei in der dritten Runde jeweils einen in den Runden vier, fünf und sieben. Als größte Needs schreibt man den Jets die Positionen Pass Rusher, Offensive Tackle, Interior Offensive Lineman und Wide Receiver zu. Die Jets picken nach den Cardinals und 49ers (falls es keine Trades geben sollte) und man liest in vielen Mock Drafts die Namen Quinnen Williams (Alabama) oder Josh Allen (Kentucky). Habt Ihr einen Wunschspieler? Wie würde Eure Taktik für den kommenden Draft aussehen?

Gang Green Germany: Da teilen sich die Meinungen. Aufgrund der Vielzahl an Baustellen bevorzugen viele einen Trade nach hinten, um mehr Picks zu generieren. Entweder für einen weiteren 1st Round Pick oder mehrere 2nd bzw. 3rd Rounder. Sollte ein Team mit einem solchen Angebot kommen, wäre GM Mike Maccagnan gut beraten, dieses anzunehmen. Er äußerte bereits, dass er einen Trade nach hinten für den richtigen Preis in Betracht zieht.

Die Frage die nun entsteht ist, ob die Talente in den Top 5 so stark sind, dass man sie unbedingt nehmen muss und damit auf mehr Picks verzichtet.

Der Draft Day ist immer sehr schwer zu prognostizieren.

Unser Wunschspieler – wenn es der Pick auf Platz 3 bleibt – ist Kentuckys OLB Josh Allen. Er passt als 3-4 OLB direkt ins Scheme und würde dem Pass Rush vermutlich von Tag 1 an einen kräftigen Push geben. Bei Quinnen Williams scheiden sich die Geister. Zwar ist er sicherlich ein großartiges Talent, aber ob er auf der Position spielt, die wir (aktuell) dringend brauchen, ist die Frage, ob er als Pick Sinn ergibt. Sein Talent müsste relativ gemessen deutlich höher als bei Josh Allen oder Nick Bosa sein, damit man seinen Namen aufruft.

Mit welcher Erwartungen und Hoffnungen geht ihr in die Saison? Können die Jets den letzten Platz in der AFC East verlassen und vielleicht sogar die New England Patriots vom Thron stoßen?

Gang Green Germany: Dass man das dunkle Imperium entthronen kann ist eher unwahrscheinlich. Zwar ist der Todesstern beschädigt, aber er hat noch etwas im Tank.

Es wäre wohl vermessen, wenn man sich als Jets Fan vor dem amtierenden Super Bowl Champion sieht.

Bei den anderen beiden Gegnern aus Buffalo und Miami sieht es anders aus. Die Dolphins werden um den First Overall Pick spielen und die Bills haben sich zwar clever verstärkt, sollten jedoch nicht so weit sein, ernsthaft um die Playoffs mitreden zu können.

Aufgrund der jüngeren Vergangenheit der Jets mit mehr Enttäuschungen als Erfolgen ist die Erwartung nicht allzu hoch. Die Playoffs sind zwar Thema, aber niemand sagt, dass es auf jeden Fall passieren wird. Es ist mehr die freudige Erwartung auf das, was entsteht und was getan wurde. Deshalb kann man sich als Jets Fan endlich mal wieder auf die Saison freuen anstatt sich zu fragen, ob man mehr oder weniger als 5 Spiele gewinnen wird.

Den allgemeinen Tenor der Einschätzungen würde ich so zusammenfassen, dass der Record zwischen 8-8 und 10-6 getippt wird. Man hofft auf den zweiten Platz in der AFC East und einen Platz in der Wild Card Round und somit die erste Playoff Teilnahme seit 2010.

Zum Abschluss ein Blick auf den neuen Look der Jets. Vor kurzem wurden die neuen Trikots präsentiert! Wie gefallen Euch die Jerseys?

Gang Green Germany: Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden. Das Logo hat ja nur wenige Veränderungen mit sich gebracht, aber die Jerseys sind wirklich komplett erneuert. Glücklich sind wir darüber, dass die Jerseys nicht „zu flashy“ designed wurden. Mit dem neuen Grünton sind wir sehr zufrieden und die alternativen Jerseys in schwarz sind jetzt schon ein Verkaufsschlager unter Fans.

Die Vergleiche mit CFL oder AAF Jerseys sind albern, da man beim Jerseydesign ohnehin nicht das Rad neu erfinden kann.

Ein Mitglied unserer Gruppe machte den perfekten Vergleich zu einem guten, neuen Rocksong: Nicht jeder neue Hit geht beim ersten Hören direkt ins Ohr. Erst nach mehrfachem Hören merkt man, wie stark der Song ist.

Zusammenfassend sei gesagt, dass wir den neuen Look frisch, jung und hungrig finden. Das neue Design kommt zum genau richtigen Zeitpunkt und ist der optische Faktor einer (hoffentlich) neuen, erfolgreichen Ära.

Vielen Dank, dass Ihr bei unserer zweiten Ausgabe von „Beyond The Horizon“ mitgemacht habt! Ihr habt unsere Fragen in Rekordzeit beantwortet und uns sehr interessante Einsichten gewährt! Besonderer Dank geht an Sebastian Strunk von der Gang Green Germany, mit dem ich mich mehrfach austauschen dürfte. Wir hoffen, dass wir unseren Austausch weiter fortsetzen und wir mehr voneinander erfahren!

https://www.facebook.com/groups/jetsnationgermany/

Hier findet Ihr die erste Ausgabe von Beyond the Horizon:

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