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16. April 2024

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Beyond the Horizon 43 – Draft Special: Top Prospects

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Heute Nacht ist es endlich soweit! Der mit Spannung erwartete virtuelle NFL Draft verteilt die College Prospects der Abschlussklasse von 2020 über 265 Picks auf die 32 NFL Franchises. In insgesamt neun Ausgaben haben wir mit Jan Weckwerth vom Triple Option Blog, Peter Schindler vom Scoutreport bzw. Student Section Podcast, Christian Schimmel, der seit Jahren via derdraft.de den Draft Prozess begleitet und Julian Barsch vom Saturday Kickoff Podcast, die Top Prospects der einzelnen Positionsgruppen vorgestellt.

Kurz vor dem Draft haben wir aus jeder Positionsgruppe jeweils einen der Top Prospects Spieler herausgepickt:

QUARTERBACKS (Episode 42)

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: JOE BURROW (LSU)

Keine Überraschung hier. Ein fitter Tua wäre sicher eine größere Konkurrenz geworden, aber unter den aktuellen Umständen muss die Wahl hier auf Joe Burrow fallen. Die Entwicklung von Burrow von einem soliden College-Starter zu dem designierten #1 Overall Pick ist eine der krassesten Geschichten, die ich im College Football je erlebt habe. Vor einem Jahr hätten ihn die wenigsten überhaupt in den ersten drei Runden erwartet.

Und doch ist dieser Höhenflug absolut verdient und lässt sich auf Tape untermauern. Burrow verfügt über eine Skills, die ihn zu einem der besten QB-Prospects der letzten Jahre machen: Erstens eine unglaubliche Genauigkeit in seinen Pässen; und zwar nicht nur das Treffen des Receivers, sondern auch die Stelle, an die er den Ball legt, und das oftmals abhängig von der konkreten Coverage. Insbesondere bei tiefen Pässen sieht dies absolut eindrucksvoll aus, ob er sich meinetwegen für den Backshoulder Pass oder eher für den Jump Ball entscheidet.

Was hierbei schon durchklingt, ist sein zweites überragendes Trait, und zwar die Spielintelligenz: Er erkennt Defense Schemes und Coverages extrem schnell und kann sofortig darauf reagieren. Nur selten trifft er die falsche Entscheidung. Drittens, gerade für die NFL-Projection besonders wichtig: seine Pocket Presence. Burrow ist überraschend mobil und brilliert mit exzellentem kontrolliertem Footwork in der Pocket.

Oftmals ist es kaum glaubhaft, wie er sich in jede beliebige Richtung aus Druck rausschlängeln kann und dabei die Augen weiterhin konsequent Downfield bei den Passrouten behält – als ob er ein weiteres Paar Augen hätte. Zugleich gerät er aber auch nicht in Panik, wenn kein Druck kommt, sondern seziert in Ruhe die Defense. Manchmal muss er aufpassen, hierbei nicht „too cute“ zu werden, doch eigentlich sehe ich wenig Anpassungsprobleme. Er hat nicht den absoluten Raketenarm, doch reicht seine Armstärke locker aus. Bei Scrambles sollte er lernen, nicht Kopf voran den letzten Zentimeter rauszuholen. Insgesamt ein Blue Chip Prospect.

RUNNING BACKS (Episode 38)

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: CLYDE EDWARDS-HELAIRE (LSU)

LSU Running Back Clyde Edwards-Helaire ist ein unglaublich spannender Spieler, der mir persönlich sehr viel Spaß bereitet hat. Als Runner ist er enorm geduldig, hat eine fantastische Vision, sowie Kontakt-Balance. Er benötigt kaum Anlauf, sondern analysiert die Situation schnell und falls die richtige Lücke nicht direkt vor ihm liegt, nutzt er seinen Jump Cut, mit dem er sich explosiv auf kleinem Raum lateral bewegen kann. Zwar geht ihm der Speed auf längerem Weg ab, dies braucht er aber auch überhaupt nicht, um erfolgreich zu sein.

Als Receiver bringt CEH ebenfalls ein gutes Paket mit. Er läuft verschiedene Routen sehr sicher, wobei gerade die Angle-Route zu seinen Spezialitäten gehört Außerdem besitzt er sichere Fanghände und kann Bälle auch außerhalb seines Frames einholen. Sicherlich bringt er nicht das Gardemaß für einen Receiver mit, ich traue ihm dennoch zu, 60-70 Bälle pro Saison zu fangen. 

WIDE RECEIVER (Episode 40)

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: CEEDEE LAMB (OKLAHOMA)

„CeeDee TD“ gehört schon seit seinem Freshman-Jahr bei den Sooners zu meinen absoluten Lieblingen. Er half Baker Mayfield, Kyler Murray und nun auch Jalen Hurts dabei als Quarterbacks auf ihrem Tape gut auszusehen. 😉 Was ihn in erster Linie ausmacht, ist sein riesiges Talent Yards after Catch zu produzieren. Er bewegt sich dabei so dermaßen geschmeidig und reaktionsschnell, dass er aus den absurdesten Situationen noch das Maximum rausholt - Ein Broken Tackle nach dem anderen.

Guckt euch seine Highlights aus dem 2019er Texas-Spiel an und ihr wisst, was ich meine. Was ich ebenfalls sehr an ihm schätze, ist die Tatsache, dass er während des Catches nicht auf den Ball wartet, sondern sich durchsetzt, um den Ball zu fangen. Er ist ganz generell in Sachen Ball Skills auf einem Elitelevel. Er ist nicht der absolut explosivste Receiver, aber das ist schon fast das Haar in der Suppe. Ich tippe darauf, dass er der erste Receiver sein wird, der vom Board geht.

TIGHT ENDS (Episode 36)

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: ADAM TRAUTMANN (DAYTON)

Adam Trautman von Dayton ist für mich der klar beste Tight End in dieser Klasse. Ja, er war gegen schwächere Konkurrenz aktiv, allerdings bringt er trotzdem viele spannende Fähigkeiten mit. Als Athlet ist er mit seiner Größe von 6-5 recht leichtfüßig, agil und schnell. Seine größte Stärke ist in meinen Augen das Route Running. Hier hat er ein tolles Gefühl und besticht mit seiner Awareness für Leverage. Seine Hüften sind gerade bei den Breaks flexibel und auch nach dem Catch gefällt mir seine Fähigkeit, mehr Yards zu erlaufen. Dazu kommt, dass er in Contested Catch-Situationen mit Körperkontrolle und Ball Tracking überzeugt.

Trautmann hatte nach PFF nur 2 Drops bei 78 fangbaren Bällen, was im Vergleich zu anderen Tight Ends dieser Klasse hervorragend ist. Er ist für mich der beste Allrounder in der Klasse, weil er beim Blocking nicht nur Aggressivität und Einsatz, sondern auch solide Fähigkeiten zeigt. In einem Interview hat er auch bereits selber bestätigt, wie viel Spaß ihm dieser Teil des Spiels bereitet. Natürlich wird sich das Blocking so nicht direkt auf die NFL übertragen lassen, aber Adam Trautman ist ein spannendes Prospect mit Potential, ein wirklich guter Starter zu werden.

OFFENSIVE LINE (Episode 33)

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: OT JEDRICK WILLS (ALABAMA)

In einer starken OT-Klasse fällt meine Wahl (wenngleich knapp) auf Jedrick Wills von Alabama. Noch im Sommer war er in Draftkreisen noch unter ferner liefen, doch das hat sich nach einer exzellenten Saison geändert. Wills spielt RT bei der Tide und ist technisch bereits sehr weit. Er verfügt über ein herausragendes Pass Set mit kontrollierten Steps aus dem Stance mit hoher Kadenz und wählt in der Regel den richtigen Winkel gegen den heranstürmenden Edgerusher (kann diesen im Notfall aber auch schnell anpassen).

Er ist sehr beweglich, lässt sich schwer aus der Balance bringen und auch mit einem Bullrush nicht überraschen. Wills hat eine gute Awareness und reagiert stark auf Blitzes und Stunts. Im Laufspiel zeigt sich seine Power im Oberkörper und in den Armen sowie sein Leg Drive. Aufgrund seiner Mobilität ist er fix im 2nd Level und lokalisiert den zu blockenden Gegner verlässlich.

Wills ist für einen NFL-Tackle allerdings nicht sehr lang (bezogen auf Größe und Armlänge), von daher ist abzuwarten, wie er (als LT) gegen die besten Outside Speedrusher der NFL agieren wird. Ab und an zeigen sich Anfälligkeiten gegen einen Counter Move des Passrushers nach innen. Zudem ist seine Handarbeit noch etwas eindimensional und wird in der NFL nicht im gleichen Maße wie im College funktionieren. Trotz dieser Fragezeichen ist Wills für mich ein potenzieller Starter ab der ersten Woche.

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: C CESAR RUIZ (MICHIGAN):

Ich gehe nicht davon aus, dass Ruiz in der ersten Runde vom Board geht, aber er ist dennoch der aus meiner Sicht beste IOL der Draft-Klasse. Es ist schön anzusehen, wie schnell er aus seinem Stants kommt. Darüber hinaus verfügt über sehr gute Hände und kontrolliert die Verteidiger sehr gut, gerade auch auf dem 2nd Level. Sein Alter spricht auch für ihn, da er mit knapp 21 Jahren noch Potenzial für eine massive Weiterentwicklung hat. Diese Entwicklung wird er auch brauchen, denn es gibt deutlich athletischere Spieler auf dieser Position.

DEFENSIVE LINE (Episode 41)

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: DE CHASE YOUNG (OHIO STATE)

The man among boys. Ich habe vor der Saison 2019 erwartet, dass es DAS Jahr für ihn werden würde, aber dass er so überzeugend abliefert, hätte ich nicht gedacht. Hätte Joe Burrow nicht diese fulminante Saison bei LSU gehabt, wäre Young für mich der Heisman-Gewinner 2019 geworden. Die Mischung aus elitärer Athletik, Kraft und Technik macht ihn zu einer Pass Rush Maschine, die von Tag 1 als Starter in der NFL einsatzfähig sein wird. Wie häufig musste er von zwei, stellenweise drei Spielern geblockt werden?

Dennoch erzielte er 46 Tackles, 21 davon for Loss und 16,5 Sacks in 2019. Absolute Spitzenwerte in einer Conference, die durchaus für ihre starken O-Lines bekannt sind. Hinzu kommt, dass er einer der jüngsten Spieler auf seiner Position im diesjährigen Draft ist. Wenn man ihm etwas vorwerfen möchte, dann ist das seine Anfälligkeit für Offside-Penalties, aber das ist nur ein sehr kleiner Minuspunkt. Er wird der erste Nicht-QB sein, der im Draft vom Board gehen wird.

JULIAN BARSCH – SATURDAY KICKOFF PODCAST: DT JAVON KINLAW (SOUTH CAROLINA)

Javon Kinlaw ist für mich der beste Interior Defensive Line-Spieler dieser Klasse. Bei South Carolina hat er in 65 Prozent der Snaps als 3-Tech agiert und konnte jederzeit dominieren. Nach PFF hatte er die zweithöchste Pass Rush Rate aller Defensive Tackle, was vor allem durch die unglaubliche Kombination aus Länge, Movement Skills und Athletik kommt. Ein Spieler mit seiner Größe sollte sich nicht so bewegen können. Sein initialer Punch ist extrem aggressiv, seine Beschleunigung und der Closing Speed ist hervorragend und er spielt stets mit viel Einsatz. Sicherlich ist er noch etwas roh und muss vor allem sein Pad Level etwas tiefer bekommen, aber alles in allem ist Kinlaw bereits jetzt ein toller Spieler mit großem Pass Rush Potential.

LINEBACKER (Episode 34)

CHRISTIAN SCHIMMEL – DERDRAFT.DE: ISAIAH SIMMONS (CLEMSON)

Simmons ist eine Ausnahmeerscheinung auf der Position. Einen Akteur, den ich in der Form seit dem Beginn meines Interesses für den NFL Draft, im Jahr 2013, noch nicht im Ansatz gesehen habe. Er ist die Definition eines, um mit Pep Guardiola zu sprechen, polyvalenten Spielers. Im Fußball mag das noch einfacher sein, weil die körperlichen und athletischen Unterschiede längst nicht so groß sind, wie im Football.

Simmons kann in der Defensive praktisch überall auftauchen. Eine Linebacker Rolle, kann er genauso füllen, wie die eines großen Slot Defensive Backs, der sich um gegnerische Tight Ends kümmert, oder die eines tiefen Safeties. Seine athletischen Werte bei der Combine waren außergewöhnlich. Simmons kann dir in jedem Snap einen wichtigen Impact liefern. Es bleibt zu hoffen, dass er in einer Defense landet, die seine Vielseitigkeit einzusetzen weiß.

SAFETIES (Episode 37)

PETER SCHINDLER – STUDENT SECTION PODCAST: GRANT DELPIT (LSU)

Die 2019er-Saison war nicht das, was vielen von ihm erwartet haben. Delpit ist mit vielen Vorschusslorbeeren in seine Junior-Saison gegangen und konnte sie nach Meinung der meisten Experten nicht erfüllen, zumindest was seine individuelle Performance angeht. Dennoch gewann er den Jim Thorpe Award für den besten DB landesweit. Wie passt das zusammen? Delpit ist ein unfassbar großes Talent auf seiner Position. Er kombiniert einen hohen Football-IQ mit einem riesigen Coverage-Radius und einer überzeugenden Execution. Er ist ein Playmaker vor dem Herrn. Seine Flexibilität zeigte auch ab und an als quasi Pass-Rusher an der Line of Scrimmage. Er wirkt allerdings noch etwas übermütig und seine Tacklings müssen noch gezielter werden, aber ansonsten spricht viel dafür, dass er als Top-Safety in Runde 1 gedraftet wird.

CORNERBACKS (Episode 39)

JAN WECKWERTH – TRIPLE OPTION BLOG: JEFFREY OKUDAH (OHIO STATE)

Ich schätze die CB-Klasse höher als die meisten anderen ein und sehe einige Spieler in der ersten Runde, doch beim Top-Prospect dürfte Einigkeit herrschen: Jeff Okudah ist einer der besten CB-Prospects der letzten Jahre und setzt die Riege aus CB-Talenten von Ohio State fort. Okudah verfügt über ein sensationelles, beinahe elektrisierendes Footwork: technisch sauberer Backpedal, extrem hohe Kadenz, so dass er in Sekundenbruchteilen auf die Bewegungen des Receivers reagieren kann. Er agiert dabei extrem geduldig und diszipliniert, so dass die Fakes der Receiver beim Release und auf den ersten Schritten keine Wirkung entfalten.

Sein Armeinsatz auf der Route ist ebenso ausgereift und nuanciert, so kann er den Receiver leicht von seiner Route abdrängen, ohne Fouls zu ziehen. Seine vielleicht beste Eigenschaft ist der stetige Blick zurück zum Play (und damit zum Quarterback), während er covert, so kann er den Ball besser attackieren. Sein Closing Speed ist absolut elite, damit ist er prädestiniert für Man Coverage – gerade bei Routes nach innen (Slants, Ins) ist er mit großem Abstand der beste CB-Prospect des Jahres. Die Buckeyes haben entgegen der vorigen Jahre häufiger mal Zone-Konzepte eingestreut, und auch in dieser Coverage sah er exzellent aus. Nicht mal die bekannten Tackling-Schwächen der Buckeyes-CBs kann man ihm anheften. Okudah ist ein Top 5-Prospect, der sofort starten sollte.

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