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19. April 2024

49ers Germany

Official 49ers Fan Chapter, part of Niner Empire.

49ers vs. Chiefs: The Good, the Bad and the Ugly! Super Bowl LIV

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Mit 20:31 verloren die San Francisco 49ers im Super Bowl LIV gegen die Kansas City Chiefs. Im vierten Quarter lagen die Kalifornier mit zehn Punkten in Führung und ein Play kippte die Partie. Wirklich? Am Ende kann man zu dem Schluss kommen, dass die Chiefs den Super Bowl im vierten Quarter „mehr“ gewonnen als die 49ers verloren haben. Wie in jeder Partie war trotz der Niederlage nicht alles schlecht, aber natürlich auch nicht alles gut. Blicken wir unter den bekannten Kategorien auf den Super Bowl LIV zurück.

THE GOOD:

Nick Bosa

Defensive End Nick Bosa lieferte auch im 19. Spiel seiner ersten NFL Saison eine herausragende Leistung ab. Der AP Rookie of the Year erzielte nicht nur fünf Tackles, sondern gleich zwölf Total Pressures gegen Kansas City Chiefs Quarterback Patrick Mahomes. Insgesamt schafften die Niners 31 Total Pressures und vier Sacks gegen Mahomes – für mehr als ein Drittel der Pressures war Bosa verantwortlich und bekam dafür eine Pro Football Focus Bewertung von 90,1. Eine bärenstarke Leistung des Nummer zwei Overall Draft Picks von dieser Spielzeit. Hätten die 49ers die Führung ins Ziel gebracht, wäre Bosa der MVP des Super Bowls geworden. Zweifelsohne.

DeForest Bucker

An Bosas Seite lieferte auch Defensive Tackle DeForest Buckner mit sechs Combined Tackles (drei Solo, drei Assists), einem Tackle für Raumverlust, drei QB Hits und 1,5 Sacks richtig gut ab. Buckner war ein ständiger Unruheherd und sah sich oftmals einem Doubleteam gegenüber. Buckner geht nun in sein fünftes Jahr und eine Vertragsverlängerung mit ihm hat bei den Niners oberste Priorität.

Zwei Interceptions durch Fred Warner & Tarvarius Moore

Die Defense der 49ers hielt die hochexplosive Offense von Mastermind Andy Reid bis weit ins vierte Quarter bei lediglich zehn Punkten. Neben den vier Sacks gelangen den 49ers durch Linebacker Fred Warner und Free Safety Tarvarius Moore zwei Interceptions gegen Patrick Mahomes, der an der Seitenlinie hier und da konsterniert wirkte. Leider fanden die Chiefs noch den Ausweg, aber dazu später mehr.

Joe Staley

Veteran Left Tackle Joe Staley lieferte in seinem zweiten Super Bowl eine fehlerfreie Leistung ab. Im Pass Blocking ließ er wie sein Nebenmann Laken Tomlinson nicht einmal Druck auf Quarterback Jimmy Garoppolo zu. Staley bekam von Pro Football Focus ein Overall Bewertung von 84,6 und im Pass Blocking sogar eine 89,1. Auch mit 35 gehört Staley noch den besten Left Tackles in der NFL.

Kyle Juszczyk

Fullback Kyle Juszczyk fing drei Pässe für 39 Yards und einen Touchdown und war nahe dran einem zweiten. Seine 15 Yards Touchdown Reception war sein erster Score in der Postseason. Den Rushing Touchdown von Raheem Mostert bereitete er mit einem Catch an der ein Yard Linie vor. Pro Football Focus bewerte ihn mit einem Passing Grade von 90,4. Der fünfmalige Pro Bowl ist der beste Fullback in der Liga.

Deebo Samuel

Rookie Wide Receiver Deebo Samuel fing fünf von acht Passen für 39 Yards. Samuel bekam aber auch dreimal im Laufspiel den Ball und erlief 53 Rushing Yards. Damit stellte er gleich zwei Rekorde im Super Bowl auf. Seine 53 Rushing Yards sind die meisten erzielten Rushing Yards eines Wide Receivers in einem Super Bowl und sein längster Run mit 32 Yards ist der längste Lauf eines Wide Receivers im Spiel der Spiele. 

Raheem Mostert

Running Back Raheem Mostert konnte im Super Bowl zwar nicht seine Galavorstellung aus dem NFC Championship Game wiederholen, aber er schaffte mit lediglich zwölf Carries 58 Yards und einen Touchdown. Merkwürdig, dass die 49ers trotz Mostert, Samuel und auch Tevin Coleman (28 Yards mit fünf Carries) den Ball nicht häufiger gelaufen sind.  

THE BAD:

Kwon Alexander

Linebacker und Emotional Leader Kwon Alexander hatte am Ende der Partie einen Tackle und einen abgewehrten Pass zu Buche stehen. Aber bei vier Targets ließ er vier Reception auf Tyreek Hill, Blake Bell und zweimal Damien Williams (beide für insgesamt 23 Yards und ein First Down) zu. Dazu kommen beim Linebacker drei Missed Tackles was insgesamt zu einem Overall Grade von PFF von 24,6 führt. Dies ist der schlechteste Wert von allen eingesetzten Spielern im Super Bowl LIV.

Richard Sherman

Cornerback Richard Sherman hatte in der Partie gegen die Kansas City Chiefs gegen die Speedster einen schweren Stand, sah aber bis ins vierte Quarter recht gut aus. Ihm gelangen fünf Tackle, aber er ließ bei fünf Targets fünf Receptions für 72 Yards zu. Sammy Watkins ließ Sherman auf dem Weg zum dritten Touchdowns der Chiefs einmal praktisch stehen und gab 38 Yards an. Drei Plays später gingen die Chiefs durch Damien Williams in Führung. Ein trauriges Ende nach einer sehr starken Saison von Richard Sherman.

Emmanuel Moseley

Viel besser erging es Emmanuel Moseley auf der anderen Seite des Feldes auch nicht. Moseley gab bei acht Targets sechs Receptions für 80 Yards ab. Dies war der Höchstwert des Spiels. Beim vielleicht entscheidenden Play des Spiels beim Third Down und 15 hielt er nicht seine Zone und Hill konnte den Raum nutzen und nur noch von Free Safety Jimmie Ward gestoppt werden.

Defense im vierten Quarter

Insgesamt machte die Passing Defense der 49ers über knapp 55 Minuten eine sehr gute Partie gegen die hochexplosive Offense der Chiefs, insbesondere Tight End Travis Kelce, der eigentliche Fixpunkt der Offense, hatte man gut im Griff. Letztendlich ging der Defense der Niners in der zweiten Spielhälfte die Puste aus – man Stand zu Lange auf dem Feld. Die Chiefs gewannen mit 33:13 Minuten das Duell um den Ballbesitz. Die Defense von Robert Saleh stand 76 Plays mit viel und intensiver Laufarbeit auf dem Feld. Beim dritten Versuch und 15 und dem langen Pass auf Tyreek Hill hielt die Cover 3 Strategie nicht mehr stand.

Jimmy Garoppolo im vierten Quarter

Wenn man das letzte Quarter abzieht, machte Jimmy Garoppolo eine sehr gute Partie. Aber das letzte Quarter gehört hat in diesem Fall leider auch dazu. Er beendete seinen ersten Einsatz im Super Bowl mit 219 Yards (20 von 30 angebrachte Pässe), einem Touchdown und zwei Interceptions. Am Ende steht ein Passer Rating von 69,2 für ihn zu Buche. Drei Viertel lang sah Garoppolo bis auf eine Interception sehr gut aus, aber im Schlussviertel gelang ihm nicht mehr viel. Acht seiner zehn Incompletions stammen aus dem vierten Quarter. Dabei wurden zwei Pässe geblocked und einer abgefangen. Dies wäre alles nicht dramatisch gewesen, aber er überwarf Wide Receiver Emmanuel Sanders, der Seperation hatte, auf einem möglichen Game Winning Drive um vier, fünf Yards. Hätte er diesen Ball angebracht, hätte er das Spiel mit zwei Touchdowns und einer Interception am Ende gewonnen und wäre in die Fußstapfen von Joe Montana und Steve Young getreten. Hat er aber nicht. Bevor man jetzt den Stab über ihn bricht sollte man aber nicht vergessen, dass die Saison 2019 sein erstes komplettes Jahr als Starter gewesen ist. Garoppolo wird zurückkommen. Steve Young verlor bis zu seinem Super Bowl Triumph drei NFC Championship Games.

Play Calling... oder auch nicht?

Das Play Calling von Head Coach Kyle Shanahan kann man durchaus kritisieren. Vor der Pause ließ man die Uhr trotz dreier Timeouts runterlaufen und wurde im Endeffekt von den Chiefs durch ein Timeout zum Deepball auf George Kittle (nicht gegeben wegen Offensive Pass Interference, dazu später mehr) gezwungen. Hätte man hier mutiger, aggressiver Callen sollen? Wahrscheinlich ja. Im Nachhinein ist das immer leicht zu kritisieren. Man denke noch einmal an die Overtime im Monday Night Game gegen die Seattle Seahawks. Anstatt auf ein Remis zu gehen, wurde Shanahan bestraft und man verlor die Begegnung durch ein Field Goal der Gäste. Auch die Entscheidung beim vierten Versuch und zwei Yards von Kansas City 24 Yard Linie ein Field Goal zu schießen, anstatt den diesen Versuch auszuspielen, war im Nachhinein sicher ein Fehler. Trotzdem gingen die Niners nach einer Interception von Fred Warner und einen daraus im folgenden Drive erzielten Touchdown von Raheem Mostert mit zehn Punkten in Führung. Trotzdem hätte der Plan aufgehen können. Es haben nur wenige Plays und ein, zwei zweifelhafte Entscheidungen gefehlt.

Die 49ers hätten nicht diese unglaubliche Saison ohne das Play Calling und Play Design von Kyle Shanahan gespielt und auch ohne Jimmy Garoppolo, der auch laut dem Head Coach einer der Garanten für den Erfolg in dieser Spielzeit war, nicht den Super Bowl erreicht.  

… AND THE UGLY:

Referees

In einer wirklich spannenden und ausgeglichenen Partie, bei der die Referees den Spielern wirklich viel Spielraum bei der Regelauslegung auf beiden Seiten gegeben haben, entschieden wirklich wenige Plays den Ausgang des Super Bowls LIV. Dies soll kein Nachtreten gegen die Kansas City Chiefs oder eine Ausrede für die Niederlage darstellen, aber zwei, drei Situation sind nicht gleich bewertet worden. Gibt man beim Deepball vor der Halbzeitpause gegen George Kittle eine Offensive Pass Interference bei dem wenigen an Kontakt, muss man im Drive nach der zweiten Interception gegen Mahomes durch Tarvarius Moore eine Defensive Pass Interference nach Halten gegen Emmanuel Sanders geben. Hier war viel, viel mehr Kontakt als von Kittle kurz vor der Halbzeitpause. Dies wäre mit Flagge ein First Down rund um die Mittellinie mit unter zehn Minuten Spielzeit gewesen.

OPI und DPI nach unterschiedlicher Regelauslegung?

Die Flagge gegen Kittel kann man nach den Regeln sicher geben, dann muss man aber auch das Halten gegen Sanders bestrafen und dann scheiden auch die New Orleans Saints nicht gegen die Minnesota Vikings aus. Vikings Tight End Kyle Rudolf drück seinen Gegenspieler in der Endzone über mehrere Sekunden von sich weg, Kittle berührte seinen Gegenspieler nur kurz.

Selbst wenn die Flagge für das Halten gegen Sanders in diesem Drive nicht gegeben wird, hätten Rashad Felton für den Hit gegen den laufenden Quarterback Jimmy Garoppolo bestraft werden müssen. Garoppolo war bereits im Aus bei dem Hit. Eigentlich auch First Down für die 49ers.

Offensive Holding? Anscheinend nicht

Kommen wir nach einmal zum spielentscheiden Game Changing Play zurück. Beim 44 Yard Pass auf Tyreek Hill hatte Patrick Mahomes sehr viel Zeit. Nick Bosa war bei diesem Play einmal nicht außen, sondern innen aufgestellt. Bosa drückte seinen Gegenspieler mehrere Yards nach hinten und wollte links an ihm vorbeigehen, wurde aber gehalten und zwar sehr lange. Wenn dies trotz der weiten Regelauslegung der Referees kein Offensive Holding ist, braucht man diese Regel auch nicht mehr.

Trotzdem sind diese von den Referees zuungunsten der Niners bewerteten Szenen nicht der Grund für die Niederlage. In den entscheidenden Momenten hat man nicht gut genug gespielt. Coverage nicht gehalten, Pass Protection nicht ausreichend (zwei abgewehrte Pässe von Chris Jones), Receiver überworfen – alles eigene Fehler. Zu viele um den Super Bowl zu gewinnen.

BEWERTUNG: 

Wie eingangs schon geschrieben, haben die Kansas City Chiefs den Super Bowl im letzten Quarter „mehr“ gewonnen als die 49ers die Vice Lombardi Trophy verloren haben. Wer am Ende mehr Punkte auf dem Scoreboard hat ist ein verdienter Champion! Von daher auch von dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch an die Kansas City Chiefs zum Gewinn des Super Bowls LIV!

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